Ein Storchennest für den Wartenberger Sportverein
Wartenberg. Der Wartenberger Sportverein im Fennpfuhlweg 53 hat hoffentlich bald einen neuen Glücksbringer. Der Storch soll Einzug halten. Bis zum 30. November wird auf dem Vereinsgelände ein Horst entstehen – mit freier Sicht auf den Landschaftspark.
Acht Meter wird der Mast in die Höhe ragen, gekrönt von einem Plateau, für das Nest aus Ästen, Zweigen und Moos. „Damit wollen wir unser Alleinstellungsmerkmal als storchenfreundlicher Bezirk weiter ausbauen“, betont Heike Gruppe, Sprecherin des Arbeitskreises Umwelt und Bildung in Lichtenberg.
In Berlin errichtet der graziös anmutende Schreitvogel schon lange seine Nester nicht mehr selbst. Er ist auf offene, extensiv bewirtschaftete Agrarflächen, Feuchtwiesen und Uferzonen angewiesen. Auf seinem Speiseplan stehen Insekten, aber auch Fische, Kaulquappen, Schlangen – und natürlich Frösche. „Der Sportplatz in Wartenberg liefert ideale Bedingungen: eine freie Sicht, der Hechtgraben und Felder“, erklärt Gruppe.
Für die Planung, Statik und Überwachung des Baus wurde das Berliner Architektenbüro für Kirche und Kultur D:4 und die Firma Trabert + Partner beauftragt. Die Ingenieure aus Thüringen haben bereits Erfahrungen. Im thüringischen Walldorf bauten sie einen Horst auf drei Beinen, der in einem denkmalgeschützten Gebäude verankert wurde.
Für das Storchennest in Wartenberg werden gerade die ersten Entwürfe gemacht. „Wir diskutieren darüber, wie der Horst aussehen und aus welchem Material er bestehen soll. Und da Störche bevorzugt Nester anfliegen, die aussehen, als wären sie bereits benutzt worden, ist es unsere Aufgabe, den Horst besonders einladend zu gestalten“, sagt Marcus Nitske vom Architektenbüro D:4.
Insgesamt kostet der Storchenhorst rund 45 000 Euro. Die Summe wird vom Bezirk getragen. Ein Grund für den stolzen Preis sei die Verkehrssicherheit, die das Amt garantieren müsse. "Wenn es darauf ankommt, muss der Mast eine Windlast von fünf Tonnen aushalten“, betont Gruppe.
Mit Wartenberg werden es insgesamt vier Standorte in Lichtenberg sein, an denen Weißstörche brüten. Doch in diesem Jahr konnte nur das Brutpaar in Falkenberg zwei Jungvögel erfolgreich großziehen. In den beiden Nestern in Malchow wurden die Altvögel Anfang Mai immer wieder von nicht geschlechtsreifen „Störstörchen“ beim Brüten unterbrochen. „Kalte Nächte und das zu trockene Frühjahr haben ihr Übriges getan“, sagt Doreen Hantuschke vom Umweltbüro. JK
Autor:Josephine Klingner aus Tegel |
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