Mit Menschen in aller Welt im Gespräch
Funkamateure pflegen ein Hobby mit großem Frequenzbereich

Frank Köhler an einem der Funkgeräte in den Clubräumen des Ortsverbandes. Er ist seit vielen Jahren mit Leib und Seele Funkamateur. | Foto:  Bernd Wähner
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Von der zweiten Etage des Jugendhauses Am Berl 15 hat man Kontakt zu Funkamateuren in der ganzen Welt. Dort agiert der Ortsverband Hohenschönhausen im Distrikt Berlin des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC).

Im Clubraum stehen technische Geräte, Monitore und eine Morsetastatur, Kabel, Mikrofone und mehr, was Funker benötigen. Was für den Laien vielleicht etwas unübersichtlich aussieht, hat für die DARC-Mitglieder System. Sie wissen, wie die Technik bedient wird. Dienstags ab 16 Uhr treffen sie sich zum Fachsimpeln, tauschen sich über Neuigkeiten aus und über erfolgreiche Kontaktaufnahmen aus.

„Unseren Ortsverband gibt es seit 1993“, berichtet Frank Köhler. Er ist für die Öffentlichkeitsarbeit im Ortsverband und im DARC-Distrikt Berlin zuständig. „Derzeit haben wir 75 Mitglieder.“ Wer Funkamateur werden möchte, kann übrigens nicht so einfach loslegen. Dafür ist eine richtige Ausbildung nötig, um eine Lizenz zu erhalten. Die umfasst drei Bereiche. Da geht es zunächst um die Betriebstechnik. Man muss schließlich wissen, wie ein Funkgerät aufgebaut ist und wie es funktioniert. Dann hat man sich in Gesetzeskunde zu vertiefen. Und schließlich geht es um die Technik des Funkens, also, wie man Kontakt zu anderen Funkstationen aufbaut.

Zum Abschluss ist eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur abzulegen. Erst dann bekommt man eine Urkunde, die Lizenz und ein weltweit einmaliges Rufzeichen, über das der betreffende Funkamateur zuzuordnen ist. „Das besteht in der Regel aus der Länderkennung, der Amateurfunkklasse sowie den Initialen“, erklärt Frank Köhler. „Meines ist zum Beispiel DL6FKK.“

Heutzutage hat zwar eigentlich fast jeder mit dem Funken zu tun. Jedes Handy ist ein kleines Funkgerät. Hinzu kommen die Nutzer von CB-Funk. Doch alle haben nur einen relativ begrenzten Frequenzbereich, weswegen sie von den Fachleuten auch als Amateurfunker bezeichnet werden. Funkamateure hingegen haben eine Lizenz und ein weit größeres Frequenzspektrum. Sie können sogar von Berlin aus beispielsweise mit einer Funkstation am Südpol Kontakt aufnehmen. Außerdem haben sie die Berechtigung, an ihren Geräten selbst Veränderungen vorzunehmen, was CB-Funkern zum Beispiel untersagt ist.

Besonders wichtig ist für die Funkamateure die QSL-Karte (https://de.wikipedia.org/wiki/QSL-Karte). Damit können sie sich aufgebaute Funkverbindungen von Gesprächspartnern in aller Welt bestätigen lassen. Im Ortsverband kann man sich dann darüber austauschen. Zwar finden die Clubabende im Jugendhaus statt, aber die meiste Zeit mit ihrem Hobby verbringen die Funker an ihren heimischen Stationen. Und da hat jeder seine Vorlieben. Frank Köhler morst zum Beispiel sehr gern.

Auch vom Beruf und Alter her sind die Funkamateure bunt gemischt. „Unser jüngstes Mitglied war elf Jahre alt, als sie bei uns begann“, berichtet Köhler. Um Kinder und Jugendliche für dieses Hobby zu begeistern, nehmen die Hohenschönhausener Funkamateure auch seit vier Jahren am „Türöffner-Tag“ der Sendung mit der Maus teil. Dann vermitteln sie Kindern spielerisch, wie Funktechnik funktioniert.

Wer mehr über den Ortsverband wissen, eine Ausbildung absolvieren möchte oder Anschluss an einen DARC-Ortsverband sucht, findet auf www.ov-d20.de/ ausführliche Informationen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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