Auf der Spur der Schmetterlinge
Unterwegs mit dem Umweltbüro: Festival und Führung
Das Lichtenberger Umweltbüro beteiligt sich in den kommenden Wochen an zwei überregionalen Veranstaltungen in Berlin.
Zunächst ist es auf dem Umweltfestival das am 4. Juni von 11 bis 19 Uhr am Brandenburger Tor und in der Straße des 17. Juni mit einem Stand gemeinsam mit dem Umwelt- und Naturschutzamt Lichtenberg vertreten. „Die Stadtbäume stehen im Mittelpunkt der Informationen des Umweltbüros Lichtenberg“, informiert Leiterin Doreen Hantuschke. „Bäume in der Stadt speichern klimaschädliches Kohlendioxid, liefern Sauerstoff, kühlen und reinigen die Luft, spenden Schatten an heißen Tagen, dämpfen Umgebungslärm, beherbergen Eichhörnchen, Grünspecht und Co. und sie tun uns einfach gut.“
Schon der Anblick von Natur in der Stadt reiche, damit Menschen sich besser fühlen. Besonders leicht haben es die Bäume aber nicht. „Der Boden ist meist verdichtet, der Raum für die Wurzeln begrenzt, Hundeurin und Streusalz setzen den Bäumen ebenso zu wie die Trockenheit der letzten Jahre“ so Doreen Hantuschke. „Mit der Wahl des Themas Stadtbäume möchten wir deren Bedeutung für uns Menschen, für wildlebende Tiere und für eine lebenswerte Stadt hervorheben.“ Deshalb hofft sie auf viele Besucher am Stand.
Zum „Langen Tag der Stadtnatur 2023“ wird das Umweltbüro eine Beobachtungstour der besonderen Art anbieten. Doreen Hantuschke: „Am 11. Juni von 14 bis 17 Uhr spazieren wir durch die Wartenberger Feldmark, immer auf der Suche nach den Gauklern der Lüfte, den Schmetterlingen.“
Mehr als 160 000 Schmetterlingsarten sind weltweit bereits beschrieben, in Deutschland sind knapp 3700 verschiedene Arten bekannt. Doch die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Schmetterlingsarten ist in ihrem Bestand gefährdet. Ein Grund ist das Verschwinden ihrer Lebens- und Nahrungsräume. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und das Trockenlegen von Feuchtbiotopen wird vielen Falterarten die Lebensgrundlage im ländlichen Raum entzogen.
„Ausgeprägte nektarreiche Blühstreifen, die Nahrung bieten könnten, sind seltener geworden“, berichtet Doreen Hantuschke. „Im städtischen Bereich, wie hier in Berlin, bieten Parks, Friedhöfe und Brachen den Schmetterlingen noch Lebensraum. Doch die oft benötigten speziellen Biotopstrukturen und Raupenfutterpflanzen werden durch die weitreichende Verdichtung und den damit verbundenen Verlust der kleinräumigen Freiflächen immer weniger. Die übermäßige Ordnungsliebe in den verbliebenen Gärten und Parks tut ihr Übriges. Bestände der Großen Brennnessel und Distelarten werden zum Beispiel dezimiert, obwohl sie als Futterpflanze für bestimmte Schmetterlingsraupen und als Nektarpflanze für viele Falter von hoher Bedeutung sind.“ Zu der Führung durch die Wartenberger Feldmark ist jedermann willkommen. Eine Anmeldung unter www.langertagderstadtnatur.de ist erforderlich.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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