Abschied vom Bahnhof
Anfang Dezember beginnt der Abriss der alten Halle

Die Bahnhofshalle aus DDR-Zeiten ist in wenigen Monaten Geschichte. | Foto: Ralf Drescher
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In ein paar Monaten ist der Bahnhof Schöneweide, so wie in viele kennen, Geschichte. Dann wird die zu DDR-Zeiten errichtete Halle abgerissen, was mehrere Monate in Anspruch nimmt.

Zeitungs- und Blumenladen in der Halle sind bereits dicht. Die private Fahrkartenagentur hält bis 28. November noch aus und zieht dann ins nahe Zentrum Schöneweide um. Nach bisherigen Plänen der Deutschen Bahn wird der Zugang von der Schnellerstraße durch das historische, denkmalgeschütze  Bahnhofsgebäude ab 3. Dezember geschlossen.

Der Zugang von Johannisthaler Seite ist noch bis März 2019 möglich. Danach können die Bahnsteige nur noch über die neu errichteten Treppen von der Brückenunterführung am Sterndamm betreten werden. Schon jetzt haben dort Reisende, die mit der Straßenbahn kommen, kurze Wege zu S- oder Regionalbahn.

Die BVG hat unter der Brücke eine neue Haltestelle für ihre Straßenbahnen eingerichtet – allerdings mit einem Wermutstropfen. Behinderte kommen zwar durch den Tram-Bahnsteig gut aus den Zügen, aber nicht auf die Bahnsteige. Denn einen Aufzug sucht man hier vergeblich. Und da mit Abriss der alten Bahnhofshalle auch die Fahrstühle verschwinden, ist der Bahnhof Schöneweide spätestens ab März 2019 für körperlich behinderte Menschen wie Rollstuhlfahrer nicht mehr zugänglich und auch Leute mit Kinderwagen haben es schwer. Darüber hatte es bereits im Vorfeld Streit mit Bezirk und Behindertenverbänden gegeben. Die hatten das Angebot der Bahn, mit Bussen zum Bahnhof Baumschulenweg zu fahren und dort die Aufzüge zu den Bahnsteigen zu nutzen, als nicht ausreichen zurückgewiesen. Auf Nachfrage teilte die Bahn uns nur mit, dass sie zu einem möglichen Aufzug in Schöneweide keine Aussage machen könne, da es noch ein Schlichtungsverfahren gäbe.

Den Umbau des Bahnhofs Schöneweide läuft seit 2013, erst im April dieses Jahres wurden die neuen Brücken am Sterndamm fertig gestellt. Das Bauvorhaben ist mit 45 Millionen Euro veranschlagt, ursprünglich sollten die Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden. Nach mehreren Terminverschiebungen steht nun Dezember 2021 im Plan. Nach dem Abriss der alten Bahnhofshalle entstehen ab Dezember 2019 hinter dem denkmalgeschützen Bahnhofsgebäude neue Zugänge zu den Bahnsteigen.

Erst im Jahr 2022 beginnt die BVG mit dem lange geplanten Umbau ihrer Straßenbahnanbindung. Die soll künftig von der Brückenstraße kommend direkt zwischen Bahnhof und Einkaufszentrum hindurch führen und in einer noch zu bauenden Unterführung die Gleise in Richtung Johannisthal unterqueren. Die Tram-Haltestelle kommt direkt an einen Seitenzugang zum Bahnhof.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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