Der Aufzug kommt erst Ende Mai
Bauarbeiten am Bahnhof Schöneweide gehen weiter

Die Bahnhofshalle aus DDR-Zeiten wurde bereits abgerissen. Das historische Gebäude im Hintergrund steht unter Denkmalschutz und wird erhalten. | Foto: Ralf Drescher
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Bei einem Baustellenbesuch am S-Bahnhof Schöneweide blickt man hinter dem historischen Bahnhofsgebäude auf Schuttberge, von den Fachleuten Haufwerk genannt. Sie sind der letzte Rest der alten Halle aus DDR-Zeiten.

Die wurde seit Anfang des Jahres abgerissen. „Wir haben dabei auch Schadstoffe, darunter Asbest, gefunden. Deshalb muss das Abrissmaterial getrennt werden, dann werden Proben entnommen und je nach Schadstoffgehalt die Entsorgungsschritte festgelegt“, erklärt Projektleiter Gerald Springer von der Deutschen Bahn. Neben den Gleisanlagen wird derzeit der Umzug des Stellwerks vorbereitet. Die neue Anlage befindet sich bereits in Containern, rund 100 Meter von den Bahnsteigen entfernt. Denn unmittelbar am über 100 Jahre alten denkmalgeschützten Stellwerksgebäude im Bereich des Bahnsteigs wird bald gebaut. Dann wird mit der Ramme eine Spundwand in den Boden getrieben. „Hier wird die neue Unterführung für die Straßenbahn gebaut“, erklärt Projektleiter Springer. Dabei müssen, wie bereits am Sterndamm geschehen, sechs Gleise von S- und Fernbahn unterquert werden.

Verzögerungen gab es beim Bau der Aufzugsanlage für einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen. Weil die Anlieferung der in den Niederlanden angemieteten Anlage per Schwertransporter rund um Ostern nicht genehmigt wurde, soll der Aufzug jetzt um den 21. Mai herum nach Niederschöneweide kommen. Die Fundamente auf den Bahnsteigen sind bereits fertiggestellt. „Im Juni, spätestens Juli gehen die Aufzüge in Betrieb. Erst dann wird der Zugang zu den alten Fahrstühlen geschlossen und abgerissen“, informiert Gerald Springer. Um den barrierefreien Zugang hatte es zwischen Bahn, Land Berlin und Bezirk Treptow-Köpenick lange Streit gegeben. Letztendlich hat die Landeskasse die Kosten für die geforderten Aufzüge übernommen, das kostet rund 1,3 Millionen Euro.

Wenn das neue Stellwerk angeschlossen wird, kommt es zu Einschränkungen. Vom 19. Juni bis 5. Juli wird der S-Bahnbetrieb zwischen Schöneweide und den Bahnhöfen Schönefeld und Grünau eingestellt. Es fahren Busse. Zwischen Grünau und Königs Wusterhausen pendeln S-Bahnzüge.

Auf weitere Einschränkungen müssen sich Fahrgäste im Sommer einstellen. Vom 9. bis 19. August wird zwischen Treptower Park und Baumschulenweg Ersatzverkehr mit Bussen fahren, weil Gleise erneuert werden. Und vom 15. bis 18. sowie 22. bis 25. November wird der S-Bahnverkehr zwischen Treptower Park und Neukölln eingestellt, weil an der Überführung der Bahntrasse über die im Bau befindliche Autobahn 100 gearbeitet wird. Auch hier wird Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Das alte Stellwerk muss übrigens erhalten werden, da es unter Denkmalschutz steht. Und auch bei der unschönen Mauer zum Bahnhofsvorplatz besteht die Untere Denkmalschutzbehörde des Bezirksamts auf Erhalt.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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