Äpfel werden flüssig gemacht
Mostquetsche steht auf Supermarkt-Parkplatz
Herbstzeit ist Erntezeit. Da fallen vor allem viele Äpfel und Birnen an. Doch was ist, wenn man bereits genug für den eigenen Verzehr eingelagert hat? Viele entscheiden sich dann, das Obst zu Most zu verarbeiten.
Weil es in der Region kaum noch Mostereien und Keltereien gibt, kamen Mario Flach und seine Frau Eva-Bertina Hahn-Flach auf die Idee, 2013 eine mobile Mosterei auf Tour zu schicken. Seit dem ist diese in Berlin und im Land Brandenburg unterwegs. In dieser Saison steht sie auch in Pankow.
Das hat seinen Grund. Im vergangenen Jahr musste die Kelterei in Buchholz schließen. Dort ließen viele Kleingärtner aus der Region bisher ihre Früchte verarbeiten. Die Mostquetsche bietet nun eine Alternative. Sie steht bis zum 8. Oktober an jedem Donnerstag ab 9 Uhr auf dem Parkplatz am Edeka-Center Niemann an der Blankenburger Straße 81.
An der mobilen Mosterei kann jedermann Äpfel und Birnen zu Direktsaft pressen lassen. Verarbeitet wird allerdings nur nach Terminvereinbarung und vorheriger Anmeldung ab 100 Kilogramm Äpfel oder 100 Kilogramm Äpfel und Birnen gemischt. Dabei darf der Anteil an Birnen aus Gründen der Haltbarkeit des Mostes höchstens die Hälfte betragen.
100 Kilogramm in zehn Minuten
„Bei den Äpfeln sollte der reife und essbare Genuss im Vordergrund stehen. Nur dann gibt es einen schönen Saft aus dem eigenen Obst“, sagt Mario Flach von der Mostquetsche. „Schwarze Kerne sind ein Indiz für die Reife. Zunächst aber sollten die Apfel- und Birnbaum-Freunde mit uns einen Mosttermin vereinbaren und erst kurz vor der Verarbeitung ernten. So können die Früchte noch weiter am Baum reifen.“
Um 100 Kilogramm Obst zu verarbeiten, braucht die Mostquetsche nur etwa zehn Minuten. Beim Mosten werden die Äpfel gewaschen, zerkleinert und gepresst. Auf Wunsch werden sie anschließend pasteurisiert und haltbar in Drei-Liter-Standbeuteln oder Fünf-Liter-Mostkisten mit Zapfhahn verpackt. Der Zapfhahn ermöglicht eine portionsweise Entnahme und verhindert das Eindringen von Luft. Der Saft bleibt nach dem Öffnen bis zu 90 Tage haltbar, ungeöffnet bis zur nächsten Ernte.
Für den Transport der Früchte zur Mostquetsche eignen sich Raschelsäcke oder offene Behälter. Fallobst mit erdbehafteten Bakterien oder Äpfel mit Schimmel und Fäulnis verarbeitet die Mostquetsche nicht.
Pankower, die das mobile Mosterei-Angebot nutzen möchten, melden sich telefonisch unter 0176 96 32 19 28, montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr, oder auf https://mostquetsche.de/ an. Auf der Homepage gibt es auch nähere Informationen zu anfallenden Kosten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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