Senat lehnt Namensänderung ab
Keine Haltestelle „Schloss Schönhausen“

Vorerst wird es keine BVG-Haltestelle geben, die explizit auf das Schloss Schönhausen hinweist. | Foto:  Torsten Hofer
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  • Vorerst wird es keine BVG-Haltestelle geben, die explizit auf das Schloss Schönhausen hinweist.
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Es ist eines der touristischen Highlights im Bezirk: Schloss Schönhausen. Trotzdem möchten BVG und Senatsverkehrsverwaltung keine der umliegenden ÖPNV-Haltestellen in „Schloss Schönhausen“ umbenennen oder zumindest mit einem Namenszusatz versehen.

Das erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) in den Antworten auf seine Fragen von Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal (Bündnis 90/Die Grünen). „Das Schloss Schönhausen ist ein bedeutender Ort der deutschen Geschichte“, sagt Hofer. „Es sollte deshalb auch touristisch besser erschlossen werden.“ Ab 1740 wohnte die preußische Königin Elisabeth Christine 57 Jahre in Schönhausen. Es war Amtssitz von DDR-Präsident Pieck. Später übernachteten hier Regierungsgäste wie Fidel Castro und Michail Gorbatschow. Nach der Wende tagte der „Zentrale Runde Tisch“ in Schönhausen. Schließlich wurde hier der Zwei-plus-vier-Vertrag verhandelt, der zur Deutschen Einheit führte.

„Heute gehört das Schloss Schönhausen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“, so Torsten Hofer. „Seit 2004 hat auch die Bundesakademie für Sicherheitspolitik ihren Sitz im Bereich der Schlossanlage. Im Schlossgarten entsteht derzeit ein neues Besucherzentrum, um den Tourismus nach Pankow weiter anzukurbeln. Dazu baut die Schlösserstiftung gerade die Nordgaragen um.“

Vor Kurzem hatte Hofer ein Gespräch mit dem Förderverein „Schloss & Garten Schönhausen“, dessen Vorsitzende Gabriele Osburg ist. Gemeinsam mit dem früheren Stadtrat Martin Federlein (CDU) engagiert sich Osburg dafür, das Schloss bekannter zu machen. Da es die Postanschrift „Tschaikowskistraße 1“ trägt, schlugen beide dem Abgeordneten vor, die Haltestelle „Tschaikowskistraße“ um den Zusatz „Schloss Schönhausen“ zu ergänzen. Eine gute Idee, fand Hofer: „Das Schloss ist schließlich nur 450 Meter entfernt. Und die Straßenbahnlinie M1 und der Bus 250 halten dort.“

Aber wäre der Name „Tschaikowskistraße/Schloss Schönhausen“ nicht zu lang? Nein, findet Hofer. Die nächstgelegene Station trägt den Namen „Grabbeallee/Pastor-Niemöller-Platz“. Das seien nur zwei Zeichen weniger und sogar ein Wort mehr. „Das hat die Anzeigedisplays bisher auch nicht überfordert“, so Hofer. Doch beim Senat beißt er auf Granit. „Ein Haltestellenname soll Fahrgästen eine präzise Orientierung bieten, hat mir die Senatsverkehrsverwaltung mitgeteilt“, berichtet er. „Den Tourismus anzukurbeln, sei nicht Zweck von Stationsbezeichnungen.“

„Seitens der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz ist deshalb nicht vorgesehen, die BVG aufzufordern, die Haltestellennamen im Umfeld des Schlosses Schönhausen zu verändern“, bekam Hofer von Staatssekretärin Niedbal mitgeteilt. Eine Umbenennung würde den Kunden vorspiegeln, diese Station sei am besten für die Anreise zum Schloss. Das sei aber nicht der Fall, denn: „Keine der Haltestellen liegt in unmittelbarer Nähe zum Schloss Schönhausen“, heißt es aus der Verwaltung.

Allerdings hat die BVG Schloss Schönhausen als Sonderziel in ihrer Fahrplanauskunft hinterlegt. Sucht man in der BVG-App direkt nach dem Schloss, wird man schnell fündig. Dabei werden alle benachbarten Haltestellen für Routenempfehlungen herangezogen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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