Bars, Logos und Schlüsselkästen aus Eis
Winkler hatte in der DDR als Fernsehmechaniker gearbeitet und sich ein Zubrot als Discjockey verdient. Mit beidem war 1990 Schluss. "Ich brauchte einen neuen Job. Da habe ich mit einem Partner in Speiseeis gemacht. Wir haben ein paar Tiefkühltruhen aufgestellt, Strom vom Nachbarn geholt und dann kleine Geschäfte mit Eis beliefert. Damit haben wir in zwei Monaten ganze 500 Mark verdient", erinnert sich Stefan Winkler. Wenig später hatten die beiden Eismänner dann einen VW-Transporter und das Geschäft lief etwas besser. Mitte der neunziger Jahre dann der Durchbruch. Für private Partys nahm Winkler Eisblöcke zum Kühlen der Getränke mit. Daraus wurden bald kunstvolle Bars.Zum Jahreswechsel haben Winkler und seine Kollegen von Iceblockers erstmals die berühmte Eisbar für die Silvesterparty im Hotel "Adlon" angefertigt. Bis sie so weit waren, war aber viel Ausprobieren und Tüfteln nötig. Damit das Eis wirklich klar bleibt, sind ganz spezielle - und geheim gehaltene - Gefriermethoden nötig. Inzwischen arbeiten die Iceblockers mit Wärmerückgewinnung, um das energieintensive Eisgeschäft zu optimieren. "Bei unseren ersten 120-Kilo-Blöcken haben wir in den neunziger Jahren jeweils 50 Mark für den Strom bezahlt", erinnert sich Stefan Winkler.
Heute bauen er und seine Kollegen nicht nur Eisbars fürs "Adlon" oder die Potsdamer Schlössernacht. Firmen lassen zum Jubiläum ihr Logo aus Eis anfertigen, und für Partys wird eine gefrorene Wodkarutsche bestellt. Den Clou schoss ein Vater ab, der seiner Tochter ein Auto schenken wollte. "Der wollte den Schlüssel in einem ein Meter großen Eiswürfel präsentieren. Als ich ihm erzählt habe, dass der Block nebst Schlüssel dann eine Tonne wiegt, hat er das eisige Präsent lieber zwei Nummern kleiner bestellt", erzählt Stefan Winkler.
Eine Ausbildung zum Eiskünstler gibt es nicht. Die acht Mitarbeiter haben eine berufliche Vorgeschichte als Installateur, Betonbauer oder Architekt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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