Industriesalon bittet um Hilfe bei Ausstellung
Für das Ausstellungsprojekt "Unsere Besten - ausgezeichnete Frauen im Werk für Fernsehelektronik (WF)" werden frühere Mitarbeiterinnen gesucht. "Unser Ausgangspunkt ist die Betriebszeitung ,Der Sender, in der bis Ende 1989 besondere Leistungen von Mitarbeitern mit Foto und einem kleinen Beitrag gewürdigt wurden", erzählt Susanne Reumschüssel vom Industriesalon.Einige der Geehrten gehören bereits zum Freundeskreis des kleinen Museums und haben sich zu Interviews bereit erklärt. Darunter ist die frühere Elektronikfacharbeiterin Angela Thomas. Die 48-Jährige stellte in der Senderöhrenfertigung an einer Presse Keramikteile her. Im Juli 1988 hatte sie trotz defekter Maschine ihre Norm geschafft. "Ich habe sogar die Pausen geopfert, damit genug Teile für die Produktion hergestellt werden konnten. Sonst hätte unser Betrieb einen wichtigen Exportauftrag nicht rechtzeitig erfüllen können und wohl Vertragsstrafe gezahlt", erinnert sich Angela Thomas.
Dafür wurde sie dann "Beste des Monats", wurde am Arbeitsplatz fotografiert und mit Bild in der Betriebszeitung veröffentlicht. Außerdem stand vier Wochen lang eine kleine Bestenfahne neben ihrer Presse, und 20 Mark Prämie gab es auch noch. "Die Bilder habe ich bis heute", erzählt die frühere WF-Mitarbeiterin.
Aus den Betriebszeitungen des Werks für Fernsehelektronik haben die Mitarbeiter des Industriesalons bereits die Geschichten von rund 30 Geehrten herausgesucht, dazu die Originalabzüge der Betriebszeitungsfotografen. "Wir haben aber große Probleme, die heutigen Adressen der früheren WF-Mitarbeiterinnen zu ermitteln. Deshalb möchte ich auf diesem Weg Frauen, die einst im Werk für Fernsehelektronik als ,Beste des Monats ausgezeichnet worden sind bitten, sich bei uns zu melden", sagt Susanne Reumschüssel. Fotografin Susanne Schleyer und Tonkünstler Michael Stephan wollen die Geehrten vor ihren Arbeiterporträts von einst ablichten und interviewen. Die Ausstellung "Unsere Besten" soll dann ab September im Industriesalon zu sehen sein.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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