Industriesalon eröffnet neue Dauerausstellung

Diese Trommel mit Verlängerungsschnur wurde in der DDR als Konsumgut gebaut. | Foto: Ralf Drescher
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Oberschöneweide. In den vergangenen Jahren war im Industriesalon zwar vieles zu sehen, was für die Elektrogeschichte von Schöneweide steht, aber oft fehlte in der Ausstellung System. Das hat sich jetzt geändert. Zum Tag des offenen Denkmals öffnet die neue Dauerausstellung.

"Zeitreise durch die Elektrostadt" heißt sie. "Wir wollen künftig Industriekultur und -geschichte als Teil des touristischen Angebots im Bezirk zeigen. Dafür haben wir Exponate besorgt, die bisher kaum öffentlich gezeigt wurden", sagt Susanne Reumschüssel vom Industriesalon. Darunter sind Präsente, die im Auftrag der AEG-Führung für leitende Beamte des Elektrokonzerns hergestellt wurden. Zum Beispiel Briefbeschwerer, eine Uhr in Form eines Spannungsmessers und Bierkrüge. Diese hat ein privater Sammler zur Verfügung gestellt.

Inzwischen wurde auch eine Maschine aus dem früheren Kabelwerk Oberspree (KWO) von Fachleuten wieder montiert, auch sie kann besichtigt werden. Eine Vitrine ist Konsumgütern vorbehalten, mit deren Produktion die zu DDR-Zeiten verstaatlichten Unternehmen die Wirtschaft unterstützen mussten. "Das Kabelwerk hat unter anderem Verlängerungskabel für den Haushalt und Rasenmäher hergestellt", sagt Susanne Reumschüssel.

Eine Ecke der Ausstellung ist den audiovisuellen Medien vorbehalten. Hier können Besucher aus rund 40 Filmen wählen, die im Auftrag der AEG oder ihrer Nachfolger seit 1942 gedreht wurden. Darunter ein Konzert in einer AEG-Werkhalle des Transformatorenwerks, dirigiert im Februar 1942 von Wilhelm Furtwängler. Ebenfalls zu sehen sind die Biografien früherer Mitarbeiter vom Werk für Fernsehelektronik und vom Kabelwerk Oberspree.

Den Industriesalon gibt es seit Oktober 2009, Grundstock war die Sammlung des Werksmuseums des früheren Werks für Fernsehelektronik, das durch einen Sponsor vom Nachfolger Samsung übernommen werden konnte. Bisher haben mehrere Tausend Besucher die Ausstellungen besichtigt, darunter zahlreiche ehemalige Mitarbeiter der Schöneweider Elektrobetriebe. Die alte AEG ist zwar Geschichte, das 1883 in Berlin als Deutsche Edison-Gesellschaft gegründete Unternehmen ging 1996 in der Daimler-Benz AG auf. Seit 2003 stehen die drei Buchstaben "AEG" aber wieder für deutschen Innovationsgeist.

Die neue AEG Industrial Management GmbH hat ihren Sitz am Hohenzollerndamm auf einem alten AEG-Gelände. Das Unternehmen hält unter anderem von der alten AEG errichtete Industrieanlagen instand. Auch die Firmengeschichte in Schöneweide liegt dem Unternehmen am Herzen. Es ist inzwischen Mitglied des Trägervereins des Industriesalons. Die neue Dauerausstellung in der Reinbeckstraße 9 wird am 8. September, 15 Uhr, durch Bürgermeister Oliver Igel (SPD) offiziell eröffnet.

Sie ist an den Tages des offenen Denkmals zu sehen: am 7. September von 14 bis 18 Uhr und am 8. September von 12 bis 18 Uhr. Dazu gibt es an beiden Tagen Vorführungen von historischen AEG-Filmen in der alten Trafohalle.

Nach der Eröffnung ist die Dauerausstellung immer mittwochs, freitags und sonntags von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.
Ralf Drescher / RD
Diese Trommel mit Verlängerungsschnur wurde in der DDR als Konsumgut gebaut. | Foto: Ralf Drescher
Susanne Reumschüssel mit einer Verseilmaschine aus dem früheren Kabelwerk Oberspree. | Foto: Ralf Drescher
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Ralf Drescher aus Lichtenberg

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