Reinickendorf. Einstimmig angenommen haben die Bezirksverordneten am 10. April einen Antrag der SPD-Fraktion, in dem gefordert wird, die Schmierereien auf der Kurt-Schumacher-Skulptur am gleichnamigen Platz zu entfernen.
Das Denkmal für den ersten Nachkriegsvorsitzenden der deutschen Sozialdemokratie, Kurt Schumacher (1895-1952) dürfte zu den unbekannteren Denkmälern im Bezirk gehören, auch wenn für die meisten Berliner der Kurt-Schumacher-Platz und der Kurt-Schumacher-Damm ein Begriff sind. Sie sind ein wichtiger Verkehrsknoten und eine wichtige Straßenverbindung. Am Kurt-Schumacher-Platz lassen sich zudem die Aktivitäten am Flughafen Tegel bestens beobachten: Landende Flugzeuge überfliegen ihn in sehr geringer Höhe.
Das Denkmal für den Politiker, der diesem Platz seinen Namen gab, schuf der Bildhauer Josef Henry Lonas in den Jahren 1968 bis 1970. Es ist ein typisches Beispiel der damaligen Vorliebe von Architekten und Künstlern für Beton und industrielle Gestaltungselemente. Von der Seite her ist das Werk heutzutage schnell mit einem Baustellen-Betonklotz zu verwechseln, der die Statik sichern soll. Aus diesem Betonklotz wächst ein Gerüst aus Eisenträgern, die einerseits ein Relief des Politikers umrahmen, andererseits eine Gedenktafel. Um das zu erkennen, muss man allerdings dicht vor dem Kunstwerk stehen.
Dass das Schumacher-Denkmal vielen Passanten kaum bekannt ist, dürfte auch damit zusammenhängen, dass es am nördlichen Platzrand steht. Dort wird es immer wieder Ziel von Graffiti-Sprayern. Mit dem jetzt beschlossenen SPD-Antrag wird zudem gefordert, auch die Schmierereien auf den Beton-Einfassungen der nördlichen Seite des Platzes zu beseitigen. Mit diesen "Aufhübschungen" könnte dann auch das Denkmal wieder bekannter werden.
Christian Schindler / CS
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