Rund 100 Flüchtlinge wohnen jetzt in ehemaligem Bürohaus
In den drei leer stehenden Bürohäusern auf dem Gelände gäbe es Platz für rund 300 Flüchtlinge, heißt es. Betreiber der neuen Notunterkunft ist die Professionelle Wohn- und Betreuungsgesellschaft mbH (Pewobe), die weitere Flüchtlingsheime in Wilmersdorf, Charlottenburg und Mitte betreibt. An der Scharnweberstraße geht es in den ersten Wochen vor allem ums Organisatorische. "Die Flüchtlinge müssen vernünftig unterkommen und brauchen Zeit, um sich einzurichten", so Heimleiter Michael Grunewald. Informationen über die Anlaufstellen für Asylbewerber gehörten dazu.
Das Bezirksamt hat alle Anwohner aufgerufen, die neuen Flüchtlinge, die im Asylverfahren in Reinickendorf versorgt werden, zu unterstützen. Viele von ihnen hätten über Wochen und Monate Leid, Folter, Verfolgung und Schmerz ertragen müssen, so Vizebürgermeister und Sozialstadtrat Andreas Höhne (SPD). "Gemeinsam werden wir es schaffen, die neuen Nachbarn bei uns willkommen zu heißen und ihnen Schutz und Unterstützung zukommen zu lassen", sagte Höhne.
Die Flüchtlinge können in Deutschland beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) politisches Asyl beantragen. Die Berliner Filiale des Bamf sitzt in Spandau. Die Flüchtlinge, die nach Berlin kommen, verteilt der Senat nach einem bestimmten Schlüssel über die Bezirke. In Reinickendorf gibt es noch zwei Heime: das Marie-Schlei-Haus für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge an der Oranienburger Straße 285 und die Unterkunft am Eichborndamm 124. Der Bezirk hat die Aufgaben, die Nachbarschaft zu informieren, Einschulungsuntersuchungen der Kinder zu organisieren und für Impfschutz und Schulplätze zu sorgen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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