Stadtrat bittet Anwohner um Lärmprotokolle
Fragt man Anwohner der Markstraße nach ihrer Meinung zu den dortigen Trödelmärkten, bekommt man eindeutige Antworten. Namentlich zitieren lassen, das will sich aber niemand. Doch alle Befragten berichten von zugeparkten Einfahrten, Gefahren durch Parken in zweiter Reihe, Urinieren in Hauseingängen und viel Müll auf der Straße nach Marktende. Eine ähnliche Erfahrung machte jetzt der CDU-Ortsverband Am Schäfersee. Am 25. Mai verteilten Mitglieder Fragebögen zu den Märkten. "Offenbar haben wir damit einen Nerv getroffen", sagt die Vorsitzende und Bezirksverordnete Claudia Skrobek. Anwohner kopierten die Fragebögen und gaben sie an Nachbarn weiter. Matthias Kubin, ebenfalls CDU-Bezirksverordneter, präzisiert: "Wir haben 400 Bögen verteilt, und 309 Antworten bekommen. Nur zehn davon beurteilten die Trödelmärkte positiv."
Kubin betont, dass seine Partei die Trödelmärkte nicht grundsätzlich in Frage stelle. Allerdings müssten die Anwohner vor Belästigungen geschützt werden. Von diesen weiß auch das Bezirksamt. Der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Martin Lambert (CDU) berichtet, dass seine Mitarbeiter alleine am 23. Juni 63 Tickets wegen Falschparkens verteilten. Doch wegen Personalmangels können seine Leute nicht ständig vor Ort sein.
Lambert sieht aber noch eine weitere Möglichkeit des Eingreifens durch den Bezirk: "Wir erhalten Informationen, dass Stände schon in der Nacht aufgebaut werden, obwohl das erst ab 6 Uhr morgens erlaubt ist." Wenn Anwohner darüber konkrete Lärmprotokolle verfassten, mit genauen Zeitangaben, könne man die Betreiber der Flohmärkte zur Rechenschaft ziehen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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