Schießbefehl für Lichtenberg
Ausstellung über Novemberrevolution ab Januar zeigt den Bezirk im Kampf

Ein Bild, das auch in der Ausstellung zu sehen ist: Spuren der am 12. März 1919 beendeten Kämpfe an der Kreuzung Frankfurter Allee/ Möllendorffstraße. | Foto: Archiv Museum Lichtenberg
  • Ein Bild, das auch in der Ausstellung zu sehen ist: Spuren der am 12. März 1919 beendeten Kämpfe an der Kreuzung Frankfurter Allee/ Möllendorffstraße.
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„Schießbefehl für Lichtenberg – Das gewaltsame Ende der Revolution 1918/19 in Berlin“ heißt die nächste Ausstellung im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße. Die Schau eröffnet am 19. Januar um 16 Uhr.

Fotos, Zeitungs- und Tondokumente sowie Zeitzeugenberichte illustrieren das Geschehen im März 1919. Infotexte liefern Hintergrundwissen darüber, wie brutal in Lichtenberg die Revolution niedergeschlagen wurde: Das militärische Vorgehen forderte damals mehr als 1000 Opfer.

Heute sind die Lichtenberger Märzkämpfe kaum noch in Erinnerung. Mit einem Schießbefehl reagierte Reichswehrminister Gustav Noske damals auf den vorgeblichen Tod von 60 Beamten im Polizeirevier „Alfredstraße“. Revolutionäre und sogar unbeteiligte Zivilisten wurden willkürlich verhaftet und misshandelt. 13 von ihnen wurden an der Mauer des Gemeindefriedhofes im heutigen Rathauspark an der Möllendorffstraße hingerichtet. Freikorpsverbände setzten sich in Marsch und beschossen Wohnquartiere mit schwerem Gerät.

Harte Politik gegen Protestanten

Am 12. März flohen die letzten Aufständischen. Damit war das Ende der Novemberrevolution in Berlin besiegelt. Blutige Bilanz: circa 1200 Opfer. Militärische Gewalt wurde danach zum Mittel der Politik, viele weitere politisch motivierte Proteste schlug man ähnlich brutal nieder.

Die neue Ausstellung „Schießbefehl für Lichtenberg“ ist vom 20. Januar bis zum 5. Mai im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24 zu sehen. Geöffnet ist das Haus dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Die Schau ist Bestandteil des Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918/1919“ der Kulturprojekte GmbH und wurde von der Lottostiftung Berlin gefördert.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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