Von der Werbung zur Kunst
Ausstellung zum 80. Geburtstag von Hella Zarski
Die langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises Spandauer Künstler (ASK), Hella Zarski, feierte am 8. September ihren 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird am Freitag, 20, September, im Bunten Haus, Heerstraße 529, eine Ausstellung eröffnet.
Auf vielen Bildern von Hella Zarski sind Steine zu sehen. Es sind Fundstücke von ihren ausgedehnten Reisen, bei denen sie immer auch auf die Kleinigkeiten schaute. Eben Steine, aber auch seltsam geformte Äste. Die wurden dann allesamt zu Stillleben aus der Natur.
Doch nicht nur die ins Abstrakte reichenden Wiedergaben der Fundstücke sind jetzt im Haus des Arbeitskreises Spandauer Künstler an der Heerstraße 529 zu sehen. Hella Zarski zeigt Aktzeichnungen aus ihren künstlerischen Anfängen an einer Fachschule, leuchtende Porträts und eindrucksvolle Landschaften.
Der Blick auf die Wunder der Natur war der Gärtnerstochter aus Lübars ohnehin in die Wiege gelegt. Und auf den Feldern des Berliner Dorfes kam sie früh mit der Kunst in Kontakt, wenn auch in Form eines Unterhaltungsfilms. Als junges Mädchen verfolgte sie dort 1950 die Dreharbeiten zu dem Liebesfilm „Drei Mädchen spinnen“, ein Film, in dem der spätere Fernsehstar Harald Juhnke seine erste Filmrolle hatte.
Sie selbst blieb dem Film als Kreative erhalten. Nach ihrer Ausbildung an der Fachschule kam sie zu der Werbeagentur Puck-Studios und malte irgendwann die riesigen Schriften auf den großen Filmplakaten der Kinos. Weitere Stationen waren die Warenhäuser Neckermann und Hertie. Noch heute ist sie stolz darauf, dass aufwändige Schaufensterdekorationen, für die sie verantwortlich war, damals Stadtgespräch wurden.
1971 zog Hella Zarski nach Spandau, 1983 trat sie in den Arbeitskreis Spandauer Künstler ein. Zusammen mit ihrem 1997 verstorbenen Mann Alfred, der von Beruf Busfahrer und von der Leidenschaft Maler und Dichter war, wurde sie zum Motor des Vereins. Dazu gehörte es auch, außer Leinwänden auch mal Bettlaken zu bemalen. Die wurden vor dem Rathaus bei einer Demonstration ausgerollt, auf der es um den Erhalt der ehemaligen Zollbaracke am alten Grenzübergang Heerstraße ging.
Das Engagement hat sich gelohnt, die zum Bunten Haus umgestaltete Baracke ist bis heute Sitz des Arbeitskreises Spandauer Künstler. Dessen Vorsitzende wurde Hella Zarski 1998, erst im Februar dieses Jahres zog sie sich von der zeitraubenden Vereinsfunktion zurück. Stolz ist sie bis heute auf zahlreiche Reisen des Vereins. Im lettischen Riga bestritten die Spandauer Künstler die erste deutsche Ausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Ausstellung zum 80. Geburtstag von Hella Zarski wird am Freitag, 20. September, um 17 Uhr im Bunten Haus, Heerstraße 529, eröffnet. Danach ist sie bis zum 10. November immer sonntags von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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