Angst vor einer Kita: Sechs Einwohneranträge zu einer sehr vagen Planung

Tegel. Mit sechs Einwohneranfragen auf der Bezirksverordnetenversammlung äußerten Anwohner Unmut über die Möglichkeit, dass auf dem bezirkseigenen Grundstück Am Brunnen 17 eine Kita entstehen könnte.

Der Grund dafür ist eine Auskunft des Bezirksamtes an den Senat, wo angesichts der wachsenden Stadt langfristig Grundstücke für Kitas genutzt werden könnten. Reinickendorf meldete fünf Standorte, darunter das Gelände Am Brunnen 17.

Gleich zu Beginn machte Bürgermeister Frank Balzer (CDU) klar, dass diese Planung eher in kommende Jahrzehnte weist: „Es gibt zur Zeit in diesem Bereich überhaupt keinen Bedarf an Kita-Plätzen.“ Er zeigte sich irritiert, dass eine in ferner Zukunft eventuell mögliche Einrichtung für Kinder schon jetzt auf Widerstand der Anwohner stoße. Die hatten schon 1100 Protestunterschriften gesammelt. Noch deutlicher wurde die Verordnete Kerstin Köppen (CDU), die von „Feindseligkeit gegenüber kleinen Kindern“ sprach. Die Anfragen machten sie „fassungslos“.

In den kleinen Straßen drohe das Chaos

Anwohner führten in ihren Anfragen vor allem die Verkehrssituation in den kleinen Straßen rund um das betreffende Grundstück in Feld. Dort müssten wegen schmaler Bürgersteige schon jetzt Rollstuhlfahrer oder Benutzer von Rollatoren oder Kinderwagen auf die Straße ausweichen. Kämen dann noch die Eltern von mehr als hundert Kita-Kindern mit ihren Autos hinzu, wäre das gefährliche Chaos perfekt.

Diesen Bedenken hielt der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Sebastian Maack (AfD) entgegen, dass es zwar immer wieder vor Kitas und auch Grundschulen zu Behinderungen komme, weil Eltern ihre Sprösslinge zu selben Zeit direkt vor der Einrichtung absetzen möchten, dies aber regelmäßig vom Ordnungsamt geahndet werde, wenn Autofahrer Verkehrsverstöße begingen. Die Mischung von Einsicht der Eltern und Kontrolle führe dazu, dass dieses Problem eher eins der kleineren im Bezirk sei.

Anwohner hatten zudem moniert, dass der nahe Nordgraben eine Gefahr für Kinder sein könnte. Verordnete hielten dagegen, dass gerade die nahe Natur ein Pluspunkt für eine Kita sei.  CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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