Spontane Zuwendungen und langfristige Organisation der Flüchtlingshilfe
Wie schnell sich die Reinickendorfer Willkommenskultur entwickelt hat, zeigt das Beispiel der neusten Unterkunft für rund 150 Personen im ehemaligen Collège Voltaire an der Rue Racine. Kaum hatten die Initiativen Cité Foch und Waidmannslust zu Spenden für die hilfsbedürftigen Menschen aufgerufen, wurden sie geradezu überschwemmt. Sie mussten mittlerweile einen Stopp für Spenden verhängen.
An anderer Stelle wurde die Hilfe schon institutionalisiert, wie im Wahlkreisbüro des Linken-Abgeordneten Hakan Tas. Ein Zimmer des ehemaligen Ladens an der Brunowstraße 57 ist immer gut gefüllt, vor allem mit Spielzeug, aber auch mit Kleidung. "Wir haben mittlerweile so gute Kontakte zu allen Heimen in Reinickendorf, dass wir genau wissen, was wo benötigt wird", sagt Tas. Er bittet die Spender aber darum, vorher unter 98 35 48 50 anzurufen, um festzustellen, ob und wo die Spenden benötigt werden. Über die Berliner Tafel vermittelt Tas Büro immer freitags Essenlieferungen. Zugleich bietet der Abgeordnete kostenlose Deutsch-Sprachkurse an, die mittlerweile nicht nur von Flüchtlingen genutzt werden. Zwar gehen nach wie vor ehrenamtliche Lehrer in die Heime, aber auch in Tas Büro verbessern Zuwanderer ihre Sprachkenntnisse, zum Teil auch, weil Sprachschulen sehr teuer sein können. Wer hier helfen möchte, kann sich nach wie vor melden. Aktuell verhandelt der Politiker mit Vivantes, um eine Sporthalle regelmäßig für Flüchtlinge zur Verfügung zu haben.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.