Kritik an leicht zu übersehender Warnung
Wieder Baden im Flughafensee

Das Ehepaar Edith und Ralf Heyer stellte zusammen mit Felix Schönebeck größere Warnschilder auf. Mittlerweile ist die Warnung wieder aufgehoben. | Foto: Paul Jaczek
  • Das Ehepaar Edith und Ralf Heyer stellte zusammen mit Felix Schönebeck größere Warnschilder auf. Mittlerweile ist die Warnung wieder aufgehoben.
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Das Landesamt für Gesundheit und Soziales hat die Badewarnung für den Flughafensee wieder aufgehoben.

Eine Messung vom 26. Juni hatte eine so hohe Konzentration sogenannter coliformer Bakterien ergeben, dass sich das Landesamt zu der Warnung gezwungen sah – übrigens der einzigen Warnung bei den Berliner Badegewässern. Coliforme Bakterien entstehen in den Därmen von Menschen und Tieren, gelten aber als nicht direkt Krankheiten verursachend.

Inzwischen leuchtet die Ampel für den Flughafensee wieder grün, mit der das Landesamt optisch die Wasserqualität der Berliner Badegewässer mitteilt. Gelb steht für die Warnung, rot würde ein Badeverbot bedeuten. Nach einer Messung vom 3. Juli ergab sich kein Anlass, die Warnung aufrecht zu erhalten, wie erst jetzt bekannt wurde. Zuvor hatte es in der Bezirksverordnetenversammlung einen Streit darüber gegeben, ob das Gesundheitsamt Badeinteressierte vor Ort ausreichend informiert habe. Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen (SPD) erklärte, das Amt habe mit Aushängen in DIN A4 Format auf die Warnung hingewiesen.

Nur vereinzelte Hinweisschilder aufgestellt?

Nach Beobachtung des CDU-Verordneten Felix Schönebeck seien die möglichen Badenden nur unzureichend informiert worden, die Hinweise nur „vereinzelt“ zu finden gewesen. Er vermisste auch Hinweise an den Zugängen zum Landschaftsschutzgebiet, die zu Ferienbeginn Familien schon auf dem Weg zum Flughafensee auf die Warnung hätten aufmerksam machen können. Als Mitbegründer der Initiative „I love Tegel“ ließ Schönebeck größere Warnschilder drucken und vor Ort aufstellen.

Stadtrat Brockhausen machte in der Debatte auch deutlich, dass Warnungen vor Ort oft nicht ernst genommen werden. Der aktuelle Stand der Wasserqualität in Berlin kann unter http://www.badegewaesser-berlin.de/ eingesehen werden.

Das Baden im Flughafensee ist für Schwimmer nicht nur deswegen interessant, weil es dort keinen Eintritt kostet. Mit dem Strandbad Tegel ist das größte Freibad im Berliner Norden auch in diesem Jahr geschlossen. Das Interessenbekundungsverfahren, mit dem ein privater Betreiber gefunden werden könnte, ist noch nicht richtig in Gang gekommen. Damit dürfte es wahrscheinlich sein, dass auch 2019 die Tore des Strandbades Tegel geschlossen bleiben.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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