"car2go" richtet Elektro-Carsharing am Potsdamer Platz ein
In der Rudolf-von-Gneist-Gasse, einer Querverbindung zwischen der Alten Potsdamer Straße und den Potsdamer Platz Arkaden nahe dem Marlene-Dietrich-Platz, ist Europas erste E-Carsharing-Straße eröffnet worden. An acht fest installierten Ladesäulen können die ersten 16 elektrisch betriebenen Smart fortwo des Carsharing-Unternehmens "car2go" ausgeliehen und wieder abgestellt werden. Die Ladesäulen werden von Vattenfall ausschließlich mit "Ökostrom" aus erneuerbaren Energiequellen beliefert. Einziger Nachteil: Bis auch an anderen Stellen in der Stadt Ladesäulen installiert sind, können die Fahrzeuge nur am Potsdamer Platz geliehen und wieder abgegeben werden. Trotzdem dürfte das neue Carsharing-Angebot gut ankommen. Gernot Lobenberg, der Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, beobachtet in Berlin derzeit einen Trend, den er "nutzen statt besitzen" nennt. In einer Stadt, in der hauptsächlich kurze Strecken zurückgelegt werden, kämen Angebote, bei denen Menschen ohne eigenes Fahrzeug kurzfristig einen Wagen ausleihen können, besonders gut an. Seitdem im Frühling vergangenen Jahres die ersten Autos von "car2go" in Berlin angeboten wurden, prägen sie immer stärker das Straßenbild.
Nach nicht einmal einem Jahr seien laut Unternehmen in der Hauptstadt schon 1200 ausleihbare - allerdings mit herkömmlichem Kraftstoff betriebene - Smart fortwo unterwegs. Kunden können die Fahrzeuge für 29 Cent pro Minute mieten. Dafür stehen die Autos verteilt auf öffentlichen Parkplätzen im 2800 Quadratkilometer großen Geschäftsbereich in Berlin bereit. 34 000 Kunden hätten sich bisher registrieren lassen. Seit vergangenem Frühjahr seien die Fahrzeuge über 500 000-mal angemietet worden.
Nach Ulm und Stuttgart ist Berlin nun der dritte Standort, an dem das Unternehmen seine Flotte um Elektroautos erweitert hat. Insgesamt werden in 17 Städten in sechs Ländern Fahrzeuge von "car2go" vermietet.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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