UNSER AUSFLUGSTIPP
Eine Stadt im Dornröschenschlaf - In Gransee schlummert Geschichte in Mauern aus alter Zeit

Das Ruppiner Tor und das kleinere Waldemartor sind die Wahrzeichen der Stadt. | Foto: Michael Vogt
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  • Das Ruppiner Tor und das kleinere Waldemartor sind die Wahrzeichen der Stadt.
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Natürlich war auch Fontane schon hier. In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ erinnert sich der Dichter an die noch heute herausragenden Sehenswürdigkeiten von Gransee: „Eine 18 Fuß hohe Mauer, mit fünfunddreißig Wachttürmen besetzt, umzirkte die Stadt, aus deren Mitte die schon genannte Marienkirche aufstieg und über Mauer und Wachttürme hinweg weit ins Ruppinsche und Uckermärkische hineinsah.“ Bis heute hat sich an diesem Bild nichts geändert – fast scheint es, als liege Gransee in einem Dornröschenschlaf.

Den Besucher wird es freuen, denn er erlebt einen beschaulichen Ort voller Geschichte und Geschichten. Da ist die immer noch zu 80 Prozent erhaltene 1750 Meter lange Stadtmauer von 1330, die Gransee laut Fontane zur „festen Stadt, vielleicht die festeste der Grafschaft“ machte. Und da ist das gut erhaltene gotische Wahrzeichen, welches auch das Stadtwappen ziert, das Ruppiner Tor.

In direkter Nachbarschaft erzählt das kleinere Waldemartor eine ganz besondere Geschichte: Als 1348 Gransee auf die Schwindeleien eines falschen „Markgrafen Waldemar" hereinfiel, musste die Stadt das Ruppiner Tor, durch das dieser gezogen war, auf Geheiß der wahren Markgrafen zumauern und daneben ein neues, das „Waldemartor“ erreichten. Die Öffnung des alten Tores wurde erst 1818 vom König von Preußen gestattet.

Im Herzen der Altstadt überragen die zwei Türme der Pfarrkirche St. Marien wie in Fontanes Zeiten Stadt und Umland. Nur ein paar Schritte weiter kommt man zum Luisendenkmal auf dem Schinkelplatz. Ein auf einem Steinsockel ruhender gusseiserner Sarg erinnert an jenen Trauerzug, der den Leichnam der preußischen Königin Luise von Neustrelitz nach Berlin überführte und am 25. Juli 1810 auf dem Marktplatz in Gransee Halt machte.

Anfahrt: Stündlich fährt die Regionalbahn RE 5 ab Berlin Hbf in weniger als einer Stunde nach Gransee. Mit dem Pkw fährt man auf der B96 in nördlicher Richtung über Löwenberg nach Gransee.

Kontakt: Tourist-Info im Heimatmuseum Gransee, Rudolf-Breitscheid-Str. 44, 16775 Gransee, www.gransee-info.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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