Ausgezeichnete Streitschlichter
Grundschule in den Rollbergen erhält den diesjährigen Preis "Buddies for Peace"

Bei der Preisverleihung trugen die Streitschlichter der Grundschule in den Rollbergen ihre blauen Westen. | Foto:  Jule Halsinger
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  • Bei der Preisverleihung trugen die Streitschlichter der Grundschule in den Rollbergen ihre blauen Westen.
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Die Grundschule in den Rollbergen hat den ersten Preis beim Wettbewerb "Buddies for Peace" gewonnen. Mit dem Preis ehrt die Bürgerstiftung Berlin Schülerprojekte, die sich für eine gewaltfreie Bildung einsetzen. Am 8. Oktober fand die Preisverleihung im Tierpark Berlin statt.

Ausgezeichnet wurde das Streitschlichterprogramm der Schule. Es formuliert klare Regeln, wie Konflikte entschärft und im besten Fall gelöst werden können. Wer Streitschlichter werden will, muss zunächst eine einjährige Ausbildung mit anschließender Abschlussprüfung durchlaufen. Bei ihrem Einsatz sind die Mädchen und Jungen durch ihre blauen Westen gut zu erkennen. Sie sind immer zu zweit auf dem Pausenhof unterwegs. Und nach ihrem Dienst gibt es regelmäßige Teamsitzungen, bei denen aktuelle Meditationen gemeinsam besprochen und ausgewertet werden.

Die Vermittlung zwischen den Konfliktparteien erfolge wiederum nach ähnlichen Prinzipien, wie sie in der Wirtschaft, Politik und bei außergerichtlichen Einigungen angewendet werden, stellt die Schule auf ihrer Homepage ebenfalls heraus. Zunächst würden sich die Mediatoren vorstellen und den Streitparteien die Regeln einer Schlichtung erklären. Stimmen beide Seiten zu, folge als zweite Phase, dass jede ihre Sicht der Dinge darstellen könne. Ist der Konflikt soweit deutlich geworden, versuchen die Streitschlichter in Phase drei tiefere und möglicherweise verborgene Hintergründe der Auseinandersetzung herauszufinden. Denn meist werde bei einem Streit nur die Spitze des Eisbergs sichtbar. Was zu ihm geführt habe, bliebe zunächst verborgen. Gerade hier seien die Streitschlichter gefordert. Denn sie müssten versuchen, bei den Konfliktparteien ein Verständnis für das Verhalten der anderen Seite herstellen. Wenn das gelinge, erfolge in der vierten Phase das Erarbeiten von Lösungsvorschlägen durch die Kontrahenten. Die Aufgabe der Schlichter ist vor allem unterstützend. Bei Erfolg kommt es schließlich zu einer schriftlichen Vereinbarung über das weitere Vorgehen, die alle unterzeichnen müssen.

Konflikte und Streit gebe es an jeder Schule auf der ganzen Welt, lautet der Eingangssatz zum Schulschlichterprogramm der Grundschule. Entscheidend sei aber, wie sie gelöst werden. Schülerinnen und Schüler, die sich dieser Aufgabe widmen, würden daran wachsen, Empathie entwickeln und Strategien erlenen, die ihnen ihr ganzes Leben weiterhelfen werden. Die Jury der Bürgerstiftung überzeugte das Konzept der Grundschule, "weil es die schulische Alltagskultur im Bereich des sozialen Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung verbessert".

Der Buddies for Peace-Award wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Weitere Preisträger waren das Robert-Blum-Gymnasium in Schöneberg und die Grundschule an der Bäke aus Steglitz. Die Auszeichnungen erhielten die Schüler von Schauspielerin Petra Zieser und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.

Ab 1. November können sich Schulen für den Preis im kommenden Jahr bewerben. Das Formular und weitere Informationen gibt es im Internet auf www.buergerstiftung-berlin.de/foerderungen/buddies-for-peace.

Bei der Preisverleihung trugen die Streitschlichter der Grundschule in den Rollbergen ihre blauen Westen. | Foto:  Jule Halsinger
Gruppenfoto mit allen Ausgezeichneten. | Foto: Jule Halsinger
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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