Hockeymädchen auf dem Weg in die Bundesliga
Einen Meilenstein haben sie in diesem Jahr mit dem Sieg beim Bärchencup gesetzt. "Der flinke Sturm erzielte 15 Tore, die Abwehr war kaum überwindlich", heißt es im Spielbericht, und schließlich überzeugte "die tolle Torhüterin". Dazu gratulierten die höchsten Vertreter des Hockeysports: der Präsident des deutschen Hockeybundes Stephan Abel, SCC-Präsident und Staatssekretär Andreas Statzkowski sowie Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD). Einige der Mädchen wurden gebeten, die schon etwas größeren B-Mädchen zu unterstützen, die in diesem Jahr auf dem Feld Berliner Meister und voriges Jahr in der Halle Deutscher Meister wurden. Der Bärchencup ist eines der größten deutschen Turniere in den Altersklassen unter elf Jahren. In diesem Jahr reisten zum Turnier auf der Wally-Wittmann-Sportanlage im Eichkamp 550 Kinder aus ganz Deutschland an.
In der Berliner Auswahl sind die Mädchen schon heute angekommen. "Die Plätze sind hart umkämpft und es ist schwer die Position zu behalten", sagt Svea, die aus Spandau zum SCC gekommen ist, um hier in einer leistungsstärkeren Mannschaft zu trainieren. Gegenüber anderen Sportarten lieben die Mädchen an Hockey die Schnelligkeit, mit der gespielt wird. So musste sich die mit ihren glänzenden Paraden beim Bärchencup aufgefallene Elisabeth mit ihrer Funktion als Torwart gegen die Eltern durchsetzen. Die hatten befürchtet, dass sie zu wenig laufen müsse. "Aber dafür muss ich reaktionsschnell sein." Es ist bewundernswert, wie sie den Ball, der bei den Erwachsenen Geschwindigkeiten von 147 Kilometern in der Stunde erreichen kann, mit ihrem riesigen Handschuh fängt. "Nein, Angst habe ich keine, hier ist noch nie etwas passiert." Der Torwart ist ebenso geschützt wie beim Eishockey. "Das ist ein sehr fairer Sport", versichert der Trainer, der aber gerade übersehen hat, dass der Schläger auch mal zum Beinstellen benutzt wird.
Obwohl Hockey nicht zu den populärsten Sportarten gehört, verfügt der SCC in der Altersklasse der neun- bis zehnjährigen Mädchen über zwei Mannschaften. Das mag auch an Fabian Kühne liegen, den die Mädchen ins Herz geschlossen haben. Seit neun Jahren ist er bei den Kindern Trainer. 2009 erzielte er mit den A-Mädchen den 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft und 2010 wurde er mit ihnen Deutscher Vizemeister in der Halle.
Er selbst hat erst im Alter von 19 Jahren mit dem Hockeyspielen begonnen und es dennoch für eine Saison bis in die Regionalliga geschafft. Zusätzlich nimmt sich Fabian Kühne die Zeit und reist mit den Mädchen zu Turnieren nach Hamburg, Braunschweig, Bremen oder Lübeck. "Das ist wichtig, um zu sehen, wie in anderen Städten trainiert wird", erklärt er und schaut selbstbewusst in die Zukunft. Der Trainer sucht weiteren Nachwuchs. Bei den Jüngeren ist noch viel Platz. Sobald die Kinder laufen und einen Stock halten können, dürfen sie mitmachen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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