Tennis Borussia teilt sich mit dem Berliner SC die Punkte
Allerdings hinterließen die Veilchen über weite Strecken der Partie im Mommsenstadion einen guten Eindruck. Und die rund 400 Zuschauer konnten sich nach dem Schlusspfiff sicher sein, zwei Teams gesehen zu haben, die sich in der Spitzengruppe der Tabelle in Berlins höchster Spielklasse behaupten können.Die Anfangsphase der Partie gehörte aber den Gästen aus Wilmersdorf. Erst als sich in der Abwehr des Berliner SC einige Abstimmungsprobleme einstellten, kam Tennis Borussia besser ins Spiel und hatte auch die hochkarätigeren Torchancen. Allerdings dauerte es dann doch immerhin bis zur 73. Spielminute, bevor Michael Fuß den Führungstreffer für die Gastgeber erzielen konnte. Ausgerechnet Michael Fuß - der Angreifer, der bereits von 2004 bis 2009 das Trikot der Veilchen getragen hatte und schon für den BFC Viktoria, Türkiyemspor, den Berliner AK und zuletzt für den SV Blau Weiss Berlin aktiv war - ist ein absolutes Phänomen: Trotz seiner mittlerweile 36 Jahre und der Tatsache, dass man ihn in einem Spiel auch schon mal 89 Minuten überhaupt nicht sieht, ist er immer für ein Tor gut. Nicht umsonst gilt er seit Jahren als einer der besten Angreifer im Berliner Amateurfußball. Und auch am Sonnabend strahlte er seine Torgefahr aus, als er - von seinen neuen Teamkollegen prima freigespielt - Mirco Langen im BSC-Tor aus kurzer Distanz überwand. Doch Tennis Borussia verpasste es, in dieser Phase nachzulegen und den Sack endgültig zuzumachen. So tauchte BSC-Kapitän Tolgay Asma in der 81. Spielminute völlig frei vor TeBe-Schlussmann Alexander Kynaß auf und versenkte den Ball zum nicht unverdienten Ausgleich im Tor.
Und doch kann man bei Tennis Borussia mit der Leistung für den Anfang zufrieden sein. Die Truppe um Trainer Markus Schatte macht einen homogenen und spielstarken Eindruck. Und die Liste der Neuverpflichtungen zeigt zudem, dass man sich zumindest nicht verschlechtert hat: Neben Michael Fuß, der auch in dieser Saison ein Garant für viele Tore sein sollte, werden Cüneyt Gündogdu, der von Hertha 06 kam, und Ali Gündüzer, der von Türkiyemspor wechselte, richtige Verstärkungen sein. Das deuteten sie bereits im Spiel gegen den Berliner SC an. Auch Torwart Kynaß, der vom TuS Makkabi kam, und Emre Özbeck, den es vom SC Staaken nach Charlottenburg verschlug, können wichtige Rollen einnehmen. Und auch beim Berliner SC hinterließ die Leistung der Gastgeber Eindruck: "Bei Tennis Borussia habe ich heute sehr viel spielerisches Potenzial gesehen, so dass ich dieses Team in der Tabelle eher oben erwarte", analysierte Gästecoach Martin Krüger.
Und so können die treuen Anhänger der Lila-Weißen hoffen, dass ihr Lieblingsklub in dieser Saison tatsächlich eine gute Rolle spielen wird. Ob aber das Potenzial reicht, um den Aufstieg mitzuspielen, werden vielleicht schon die nächsten Wochen zeigen.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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