Ankunftszentrum in Kaserne schließt
Ende 2019 „ist Schluss“

Verwaist: Fast 1000 Flüchtlinge waren auf dem Kasernengelände untergebracht – auch in drei Traglufthallen.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Die frühere Notunterkunft auf dem Gelände der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne wird maximal bis Jahresende als Ankunftszentrum mitgenutzt. Das bestätigte Integrationssenatorin Elke Breitenbach jetzt bei einem Besuch in Spandau.

Gut 270 Flüchtlinge wohnen jetzt noch in der Unterkunft. Im Schnitt bleiben sie aber nur zwei bis drei Tage, dann werden sie auf Tempohomes oder andere Gemeinschaftsunterkünfte „verteilt“. Denn die frühere Notunterkunft ist mittlerweile ein sogenanntes Ankunftszentrum, eröffnet, um das große Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof zu entlasten.

Ende 2019 soll damit jedoch definitiv „Schluss sein“, kündigte Elke Breitenbach (Die Linke), Senatorin für Integration, jetzt in Spandau bei einer Infoveranstaltung über die Flüchtlingsunterkunft an. Denn die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der das Grundstück mit der früheren Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne gehört, will es bis dato vom Land Berlin zurückhaben, also den Mietvertrag beenden. Denn wie mehrfach berichtet will die Bundespolizei ihr Kasernengelände künftig als „Antiterror-Direktion“ für die Eliteeinheit GSG 9 nutzen. Vorher müssen die Gebäude aber noch saniert werden.

Ankunftszentrum soll
in Reinickendorf entstehen

Dass die Unterkunft bis Jahresende schließt, hatte der Senat vorher schon angekündigt. Jetzt steht aber fest, dass es dabei bleibt. „Sehr wahrscheinlich“ werden bis Dezember gar keine Flüchtlinge mehr dort wohnen, denn bis dato soll das neue Ankunftszentrum in Reinickendorf eröffnet sein. Man wolle sich den Standort in Spandau mit einer Kapazität von 1000 Plätzen aber für den „Notfall“ vorbehalten, informierte Michael Hilbodt, Abteilungsleiter beim Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF).

Der Senat hatte bereits im Oktober 2018 beschlosssen, das Ankunftszentrum in den Hangars des Alt-Flughafen Tempelhof wegen der menschenunwürdigen Unterbringung vor allem für Familien nach Wittenau in Reinickendorf zu verlegen. Dafür wird auf dem ehemaligen Bonhoeffer-Klinik-Gelände extra ein neues MUF mit 600 Plätzen und der nötigen medizinischen und sozialen Infrastruktur gebaut. Bis die modulare Unterkunft steht, sollen die Flüchtlinge in den zwei „Sternenhäusern“ auf dem Areal untergebracht werden. Die lässt das LAF gerade sanieren und renovieren, weil dort vorher schon Flüchtlinge wohnten. Ab April ist dann der sukzessive Umzug der Geflüchteten aus Tempelhof nach Wittenau geplant. In einem Ankunftszentrum werden die Neuankömmlinge ärztlich untersucht und registriert, bevor sie bis zum Ende ihres Asylverfahrens bundesweit in andere Unterkünfte verlegt werden oder das Land wieder verlassen müssen.

Betreiber des Ankunftszentrums an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße sind die Prisod Wohnheimbetriebs GmbH und Tamaja soziale Dienstleistungen GmbH. Letzte übernimmt alles Organisatorische, da Tamaja hier Erfahrungen aus dem großen Ankunftszentrum in Tempelhof mitbringt. Um die Unterbringung, Versorgung und das Soziale kümmert sich die Prisod, die ja schon die Betreiberin der Notunterkunft auf dem Kasernengelände war.

Verwaist: Fast 1000 Flüchtlinge waren auf dem Kasernengelände untergebracht – auch in drei Traglufthallen.  | Foto: Ulrike Kiefert
Der Eingang zum Gelände der früheren Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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