Bezirksamt hat neue Pläne für das Schoelerschlösschen
Nach den ursprünglichen Plänen sollte es zwar schon im Frühjahr 2012 mit der Bibliothek des verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau ausgestattet und von Bernhard Paul möbliert eröffnet worden sein, doch das scheiterte daran, dass dem damaligen Bauherrn - der Stiftung Denkmalschutz - 500.000 Euro fehlten.
Nach einer Reihe rechtlicher Auseinandersetzungen befindet sich das Gebäude nun wieder im Vermögen des Bezirks. Der hofft, analog zur Villa Oppenheim dank neuer großzügiger Ausstellungsflächen später auch die Personalkosten für den laufenden Betrieb bewilligt zu bekommen. Gegenüber den ursprünglichen Plänen wurde ein völlig neues Raumkonzept ausgearbeitet.
Im Erdgeschoss wird links des Einganges ein Ausstellungsraum eingerichtet, der auch als Trausaal genutzt werden soll. Er wird den Intarsiensaal im Rathaus Charlottenburg als Trauort ersetzen, weil der aufgrund der Aufgabe des Wilmersdorfer Rathauses anderweitig genutzt werden wird. Mit der Verlagerung ins Schoelerschlösschen, das einen Fahrstuhl bekommen und behindertengerecht gestaltet wird, verfügt der Bezirk dann auch weiterhin über einen behindertengerecht zugänglichen Trausaal. Das neue Café rückt auf die rechte Seite, wo sich vor dem Innenausbau eine im Bauhausstil gestaltete Treppe befand, die bis in das Dachgeschoss führte. Deren Funktion übernimmt die geschwungene Barocktreppe, die bislang aus denkmalschützerischen Gründen funktionslos vor einer Wand endete. An die Stelle des früheren Baustellencafés kommt ein Arbeitsraum, der bei Trauungen als Warteraum genutzt wird. Ins Obergeschoss kommen ein weiterer Ausstellungsraum und ein Raum für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Toiletten und Arbeitsräume. Das Dachgeschoss wird nicht durch Trennwände unterteilt. Dort wird das Archiv aufbewahrt und erhält der Förderverein seinen Raum.
Es wird zwei feste Ausstellungen in dem Gebäude geben. Einmal soll bürgerliches Leben unter der Regentschaft der Hohenzollern von 1753 bis 1918 dargestellt werden. In der zweiten Ausstellung geht es um die Nutzungsgeschichte des Hauses in bezirklicher Verwaltung. Da wurde es mal größer und auch wieder kleiner, denn in den 30er-Jahren bekam es ein zusätzliches Stockwerk, dessen Räume als Heimatmuseum und von der Hitlerjugend genutzt wurden. Nach langem Streit über den Denkmalwert dieses Geschosses ist es im Zuge des jetzigen Umbaus wieder abgetragen worden.
Der vordere Teil des Gartens soll für die Freiluftrestauration vom Café mitgenutzt werden. Der zum Volkspark führende Teil wird von Förderverein mitgestaltet. Es gibt Überlegungen, hier wieder die von Friedrich II. für die Seidenproduktion angeordneten Maulbeerbäume anzupflanzen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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