Kirche kündigt Theater die Spielstätte
In "Amor de Don Perlimplin con Belisa en su jardin" wird Don Perlimplin von seiner Haushälterin dazu gebracht, um seine Nachbarin Belisa zu werben. Die schöne Belisa willigt auf Anraten ihrer geschäftstüchtigen Mutter in die Hochzeit mit dem wohlhabenden Mann ein. Der Bräutigam kann jedoch die Begierde der jungen Belisa nicht stillen. Am nächsten Morgen trägt Perlimplin Hörner, die ihm Fremde von fünf Kontinenten aufgesetzt haben. Dennoch macht er seiner Frau keine Vorwürfe, sondern grämt sich wegen seiner Impotenz. Als ein geheimnisvoller Fremder auftaucht, der Belisa den Kopf verdreht, nimmt die erotische Geschichte mit den Darstellern Simon Hangartner, Marija Jancic, Mehmet Kilic und Ronald R.H. Uecker erst richtig Fahrt auf...Mit seinen klassischen Komödien, kühnen Interpretationen traditioneller Stoffe und hier kaum bekannten zeitgenössischen Stücken setzt das TuT einen Akzent in der Berliner Theaterlandschaft und bereichert wesentlich die Theaterkunst in Wilmersdorf.
Doch dieser kräftig wachsenden Pflanze mit vielen blühenden Zweigen wurden die Wurzeln abgeschnitten. Nach den auf die Premiere folgenden Vorstellungen am 22. und 23. März jeweils um 20 Uhr hört das Theater auf, unter dem Kirchturm in der Nassauischen Straße 67 zu spielen. Die Kirche hat dem Theater die Spielstätte gekündigt. Rund 30 000 Euro hatten die Theaterenthusiasten in den Bühnenbau gesteckt, um in dem Kirchensaal spielen zu können. Der an Fassbinders "Theater am Turm" in Frankfurt a.M. angelehnte Name verliert damit seine Berechtigung. Intendant Ronald R. H. Uecker versichert, dass die zum TuT gehörige Studiobühne in der Düsseldorfer Straße 2 weiterarbeiten wird. An allen Sonntagen im April wird Don Perlimplin im Theater Coupé am Fehrbelliner Platz gezeigt werden können. "Bislang ist noch keine neue Spielstätte mit ausreichend großer Bühne in Sicht", sagt Ronald R. H. Uecker. "Angebote aus anderen Bezirken möchte ich nicht annehmen, da unser Publikum aus Charlottenburg-Wilmersdorf uns dorthin kaum folgen würde. Das Theater ist in diesem Bezirk verwurzelt und hier braucht es eine neue Spielstätte." Die Schauspieler sind hoch motiviert und wollen das Ensemble über die momentane Krise hinaus zusammenhalten. "Die kurzfristige Kündigung durch die Kirche war weder angekündigt noch abgesprochen. Sie hat das Ensemble tief getroffen", sagt Ronald R. H. Uecker.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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