Präventionstheater der Polizei spielt im Theater Coupé

Die "richtigen" Polizisten beruhigen Polizeiobermeister Christine Samstag-Wälzer als Oma Krause, die ausgetrickst werden sollte. | Foto: FW
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Wilmersdorf. Sie sind Polizisten und sie sind Schauspieler. Letzteres wollen die Mitglieder des Präventionstheaters der Polizeidirektion 2 nicht hören. Was sie im Theater Coupé allmonatlich treiben, ist für sie weder Spaß noch Alberei, sondern Dienst mit einem ernsthaften Anliegen.

Seit zehn Jahren spielen sie dort typische Situationen nach, wie sie durch Trickdiebe geschaffen werden, um in der Wohnung des Opfers an Geld und Schmuck heranzukommen. Dem kann nur vorgebeugt werden, indem Fremden der Zutritt zur Wohnung verwehrt wird. Deshalb stehen alle Szenen des Präventionstheaters unter dem Titel: "An der Wohnungstür ist Schluss".Das klingt plausibel, ist aber in der Praxis nicht ganz einfach. 2003 wurden mit simplen Tricks in Berlin über 2,2 Millionen Euro ergaunert. Über ein Viertel dieser Diebstähle wurden im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf verübt. Diese "Erfolge" gaben den Anstoß zur Bildung des Präventionstheaters.

Damals leitete Polizeioberrat Klaus-Dieter Burkowski den Polizeiabschnitt 22. Er wollte mit neuen anschaulichen Mitteln die Senioren gegen diese Diebe wappnen. Er fand sechs Mitarbeiter, die Spaß am Rollenspiel hatten. Ihr Erfolg bei den Senioren hat daraus ein neues Theater entstehen lassen.

Seither wurden im Theater Coupé am Hohenzollerndamm 177 insgesamt 110 Vorstellungen gegeben, die von rund 10 000 Senioren besucht wurden. 2004 wurde das Theater mit dem Präventionspreis ausgezeichnet und erregte damit erstmals bundesweit Aufmerksamkeit. Danach wurde es vom sächsischen Präventionsforum nach Dresden und Leipzig eingeladen. 2005 wurden sie vom Polizeipräsidenten ausgezeichnet und im Oktober dieses Jahres wurden sie anlässlich des zehnjährigen Bestehens vom Direktionsleiter Polizeidirektor Hans-Ulrich Hauck geehrt.

Der Erfolg des Theaters beruht darauf, dass die erzählten Geschichten dem Leben abgelauscht sind und den Erfahrungen des Publikums entsprechen. "Die Szenen kommen aus dem polizeilichen Fernschreiber, nur die Dialoge entstehen immer neu auf der Bühne", sagt Klaus-Dieter Burkowski. "Die Aufführung soll immer natürlich wirken und die Zuschauer immer merken: ,In Wirklichkeit sind das Polizisten‘."

In der Pause gehen sie in Kostüm und Maske zu ihrem Publikum und geben Tipps. Die nächste Vorstellung findet am Dienstag, 26. November, 15 Uhr statt.

Die Vorstellungen sind kostenlos, es ist jedoch eine Anmeldung bei der Theaterleiterin, Hauptkommissar Andrea Kryger-Tosuner, unter 46 64 22 20 40 erforderlich.
Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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