Vorstand der Kolonie Bundesallee sucht Hilfe bei Parteien
Besorgt reagieren jetzt auch Kolonien, deren Schutzfrist noch bis 2020 läuft. Dazu gehört die Kolonie Bundesallee. Ihr Vertreter Sven Brandt überreichte dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) beim Neujahrsempfang des Kreisverbandes eine Broschüre seiner Kolonie. Mit ihr in der Hand sprach er vor den bezirklichen Abgeordneten des Bundestages, des Abgeordnetenhauses und vor den Spitzen der Lokalpolitik. Die Broschüre mag ihn vielleicht veranlasst haben, ausführlicher auf die widerstreitenden Interessen zwischen Wohnungsbau und Kleingärten einzugehen. Berlin wächst und braucht deshalb neue Wohnungen. "Die steigenden Mieten sind auch ein Signal, dass sich die Stadt positiv entwickelt", sagte Klaus Wowereit. Ziel der Politik sei es, die soziale Mischung in den Bezirken zu halten und zu verhindern, dass Bürger aus ihren angestammten Quartieren gedrängt werden. Dazu bedarf es neuer Wohnungen in großer Zahl. Dafür gibt es noch Areale wie auf dem Flughafen Tempelhof und an der Heidestraße - aber auch auf Kleingartenland. Gegenüber Sven Brandt versicherte Klaus Wowereit, dass die Schutzfrist bis 2020 eingehalten werde. "Diese Schutzfrist kann aber auch aufgehoben werden, wenn Wohnungen gebraucht werden", befürchtet Sven Brandt. Deshalb möchte der Vorstand der Kolonie, dass auf der nächsten BVV am 21. Februar der Beschluss gefasst wird, die Kleingartenkolonie Bundesallee in eine Dauerkolonie umzuwandeln. Dafür sucht der Vorstand die Unterstützung der Parteien.
Die Kolonie wurde 1946 am Volkspark auf zerbombten Baracken einer Flakstellung gegründet. 1970 verlor sie über die Hälfte ihrer Fläche, als dort das Seniorenzentrum Werner-Bockelmann-Haus gebaut wurde. Es ist eine kleine Kolonie mit 21 Parzellen. Die kleinste Parzelle hat 86 Quadratmeter. "Aber selbst darauf haben fünf Kinder ihre Liebe zur Natur entdeckt", so Brandt.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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