Architekt Jean Krämer war vielseitig kreativ
Gedenktafel am Verkehrsturm
In Erinnerung an den bedeutenden Architekten Jean Krämer (1886-1943) wurde am 29. Juni am Verkehrsturm am Potsdamer Platz eine Gedenktafel enthüllt. Initiator war der Schulleiter der Jean-Krämer-Schule in Wittenau, Volker Kaiser, der vom Förderverein der Schule und vom Lions Club Berlin-Grunewald unterstützt wurde.
Die Sekundarschule in Alt-Wittenau 8-12 ist nach dem aus Mainz-Kastel stammenden Architekten Jean Krämer benannt. Krämer hatte die Schule, die als Volksschule von 1928 bis 1931 errichtet wurde, zusammen mit Hans Krecke geplant.
Der Verkehrsturm am Potsdamer Platz war im Jahr 1924 ebenfalls seine Idee. Eine Ampel auf Säulen sollte Ordnung in den schon damals tosenden Verkehr am Potsdamer Platz bringen. Die Ampel war die erste elektrische Ampelanlage in Europa. Vorbild waren ähnliche Anlagen in den USA.
Eigenwilliger Baustil prägt Berlin
In Anwesenheit von Schülern und dem Förderverein der Schule sagte Schulstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) am Rande der Veranstaltung, es sei eine gute Idee, auf diese Weise an das Wirken Krämers zu erinnern: „Krämer war einer der produktivsten Architekten der 1920er-Jahre in Deutschland. Er leitete von 1908 bis 1918 das Atelier des Architekten und Designers Peter Behrens, zeitgleich arbeiteten unter anderem Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier für Behrens’ Atelier. Sein eigenwilliger Baustil, der in Straßenbahnkomplexen, Wohnhäusern und der Jean-Krämer-Schule in Wittenau Ausdruck findet, prägt bis heute das Stadtbild Berlins.“
Krämers Schaffensschwerpunkt lag auf Fabrikgebäuden, Wohnbauten und Sportanlagen. Ein wichtiges Prinzip seiner Architekturentwürfe war die Einpassung der geplanten Gebäude in bereits vorhandene Baukomplexe und Straßenführungen. Der markante Rundbau der Jean-Krämer-Schule prägt bis heute den Bereich Alt-Wittenau zwischen Roedernallee und Oranienburger Straße.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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