Vor allem Sprachvermittlung ist im Marie-Schlei-Heim gefragt
Angeregt wurde das Netzwerk von Politikern von Bündnis 90/Die Grünen, nachdem die Ansiedlung von Flüchtlingen im Marie-Schlei-Heim für heftige Debatten im Bezirk gesorgt hatte. "Wir wollen hier aber keineswegs Parteiarbeit machen", betont Claudia Peter, bündnisgrüne Bezirksverordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Sozialraumorientierung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Ihr Fraktionskollege Hinrich Westerkamp betont, es gehe darum, eine Willkommenskultur für Flüchtlinge zu etablieren. Zur Gründungsversammlung kamen auch die SPD-Verordneten Karin Hiller-Ewers und Stefan Valentin, obwohl ihre Partei zeitgleich eine Diskussionsveranstaltung zum Flüchtlingsthema im Hermann-Ehlers-Haus organisiert hatte. Auch der Piraten-Verordnete Benjamin Adamski kam und bot an, den Menschen im Marie-Schlei-Haus Informationen über das Funktionieren des deutschen Staates und seiner Institutionen zu geben. Ohnehin scheint tätige Hilfe noch dringlicher als Sachspenden. "Es gibt eine erhebliche Sprachbarriere", sagt Angelika Rix aus der Geschäftsführung des Kreisverbands Mitte der Arbeiterwohlfahrt, der jetzt Betreiber des Marie-Schlei-Haues ist. Zurzeit wohnen 175 Personen in dem Heim, von denen 83 Kinder und Jugendliche sind. Der größte Teil stammt aus den Teilstaaten der russischen Föderation, es sind aber auch Menschen aus Serbien, Afghanistan, Iran, Irak und Syrien dabei. Viele von ihnen gelten als besonders schutzbedürftig, müssen also traumatische Erlebnisse verarbeiten oder haben Behinderungen.
Zugleich zeigt sich das Funktionieren des vorhandenen sozialen Netzes: "Die Kinder und Jugendlichen kommen schon bei uns an", sagt Richard Palm von der gemeinnützigen Albatros GmbH, die unter anderem Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk betreibt. Sachspenden wie Spielzeug oder Kleidung können rund um die Uhr am Eichborndamm 124 abgegeben werden.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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