Mit dem Rad über die Stammbahntrasse in die City
Zehlendorf. CDU-Politiker aus dem Südwesten machen sich stark für eine Fahrrad-Expresslinie in die Innenstadt. Sie soll auf der alten Stammbahnlinie verlaufen. Die Grünen halten wenig von der Idee. Sie wollen die Trasse stattdessen Richtung Potsdam ertüchtigen.
Nach den Vorstellungen des CDU-Kreisvorsitzenden Thomas Heilmann und seines Stellvertreters, des Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann, sollen Radfahrer in gut einer halben Stunde von Zehlendorf zum Potsdamer Platz gelangen. Dazu soll die Stammbahntrasse zwischen Berlin und Potsdam genutzt werden. Die erste Eisenbahnstrecke Preußens verband ab 1838 den Potsdamer Platz und Potsdam. Nach 1945 wurde sie nicht mehr in Betrieb genommen.
Die CDU-Politiker wünschen sich zwar auch eine Wiederinbetriebnahme der Trasse. "Das kann aber noch mindestens 20 Jahre dauern. Und bis dahin möchten wir sie intelligent für umweltfreundliche Mobilität nutzen“, erklärte Wellmann gegenüber der Berliner Woche. Der Schnellweg solle so angelegt werden, dass die Schienen nicht beseitigt und die Straßendecke zurückgebaut werden könne.
Nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus könnte das Land Berlin 2017 einen Pachtvertrag mit der Bahn abschließen. Die Finanzierung könne über den Gewinner der Ausschreibung des Stadtwerbevertrages erfolgen, der 2018 neu ausgeschrieben wird. Das Unternehmen müsste Belag, Beleuchtung sowie zwei bis drei Brücken bezahlen. Im Gegenzug dürfe es Werbetafeln aufstellen. 2020 könnte die Radroute fertig sein.
Uwe Köhne, BVV-Fraktionschef von B'90/Die Grünen findet die Idee natürlich prinzipiell gut, nur nicht das CDU-Konzept. Es sei „populistisch“. „Von Zehlendorf geht das gar nicht, weil zwischen Lichterfelde–West und Zehlendorf die Gleise von einer Industriebahn genutzt werden. Auch sei die Idee nicht neu. Sie wurde vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel entwickelt.
Seine Fraktion werde stattdessen in der Bezirksverordnetenversammlung einen Antrag einbringen, Teile der Stammbahntrasse für den Fahrradverkehr in Richtung Potsdam zu ertüchtigen. m.k.
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
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