Renaturierung schreitet voran
Ehemaliger Sportplatz Birkenwäldchen in Adlershof wird wieder ein Stück Natur

Das Spielfeld des ehemaligen Fußballplatzes der SV Berlin-Chemie Adlershof in der Köllnischen Heide ist nicht mehr vorhanden. Hier soll bald Rasen gedeihen. | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Das Spielfeld des ehemaligen Fußballplatzes der SV Berlin-Chemie Adlershof in der Köllnischen Heide ist nicht mehr vorhanden. Hier soll bald Rasen gedeihen.
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Das Oval des Sportplatzes mit Resten einer Laufbahn ist noch zu erkennen. Doch wo früher Fußball gespielt wurde, ist heute nur noch Sand und Kies zu finden. Daneben wachsen nun Bäume und Sträucher. Ein Spaziergänger läuft an einem Mittwochvormittag gemächlich mit seinem Hund quer über die Anlage. Ansonsten ist weit und breit aber niemand zu sehen.

Vor mehr als einem Jahrzehnt wurde damit begonnen, den Sportplatz Birkenwäldchen inmitten der Köllnischen Heide am Birkenweg zu renaturieren. Früher wurde er vom SV Berlin-Chemie Adlershof genutzt. Der Fußballverein hatte damals für den Erhalt des Platzes gekämpft, doch letztlich verloren. Heute nutzt Chemie Adlershof den Fritz-Lesch-Sportplatz an der Dörpfeldstraße 89. Auf der früheren Heimstätte des Klubs soll dagegen wieder ein Wald entstehen, die Natur sich mithilfe des Menschen das Areal zurückerobern.

Durch die Renaturierung der gesamten früheren Sportanlage Birkenwäldchen entstehen Biotope. | Foto: Philipp Hartmann
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Der Sportplatz Birkenwäldchen wurde mit Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 1. Juli 2010 als Sportfläche entwidmet, der Sportbetrieb im August eingestellt. Damit begann das langfristige Projekt zur Renaturierung der Anlage. Nach Angaben des Bezirksamts sollen dort mit dem Anlegen eines Trockenrasens sowie eines lichten Eichenvorwalds besonders wertvolle Biotope entstehen. Zugleich soll ein neuer Lebensraum für die europaweit geschützte Zauneidechse geschaffen werden. „Für die Herstellung des Trockenrasens wird der Oberboden abgeschoben, das Gelände gestaltet, Habitate für Zauneidechsen werden weiterentwickelt sowie trockenheitsverträgliche Pflanzen angesät und angelegt“, heißt es in einer Mitteilung. Mit diesen neuen Lebensräumen für Flora und Fauna sollen Zonen entstehen, die sich gut an die Klimaveränderungen anpassen können. Die Arbeiten dazu werden durch das Straßen- und Grünflächenamt sowie das Umwelt- und Naturschutzamt durchgeführt und haben im Januar begonnen. Im Dezember 2024 sollen sie abgeschlossen werden.

Wo früher Fußball gespielt wurde, wachsen nun Sträucher, Bäume und eine Wiese.  | Foto: Philipp Hartmann
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In den vergangenen Jahren wurden bereits die Laufbahn um die Rasenspielfläche sowie die Oberfläche des Hartplatzes entfernt. 2019 wurden junge Gehölze am östlich gelegenen, ehemaligen Hartplatz beseitigt, um dort den Trockenrasen anlegen zu können. Die ehemalige Spielfläche wurde gemäht, um invasive Arten wie die Goldrute zu unterdrücken. 2021 wurde die ehemalige Gaststätte neben dem Platz abgerissen. Zudem wurden die Zauneidechsen auf der früheren Spielfläche eingefangen. Wie das Bezirksamt berichtet, verzögerte sich dieser Prozess aufgrund von Vandalismus an den Reptilienzäunen bis ins Jahr 2022 hinein. Schließlich wurde Anfang dieses Jahres mit dem Abtragen des Oberbodens begonnen, als Vorbereitung für die Aussaat des Trockenrasens.

Ein Teil der früheren Laufbahn ist noch zu erkennen. | Foto: Philipp Hartmann
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Das Birkenwäldchen übernimmt nach Bezirksangaben die Funktion als Sammelausgleichsfläche für mehrere Baumaßnahmen. Nach Beendigung der Arbeiten soll das Areal an die Berliner Forsten übertragen und so in das umliegende Waldgebiet integriert werden. Weil in der Köllnischen Heide und auch auf dem ehemaligen Sportplatz, der nur teilweise gesperrt und kaum gesichert ist, nicht wenige Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind, hat das Bezirksamt Bürger darum gebeten, die Baustelle nicht zu betreten. Hundehalter sollen zudem verhindern, dass ihre Vierbeiner dort Urin und Kot hinterlassen. Dieser Nährstoffeintrag ist für die Renaturierung schädlich, genauso wie Müll und Gartenabfälle. Generell sollen sich Bürger während der Renaturierungsmaßnahmen vom Gelände fernhalten.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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