Neue Wohnblöcke in der alten Gartenstadt
Anwohner sehen noch einige ungeklärte Probleme

Lichtenbergs CDU-Vorsitzender Martin Pätzold (im weißen Hemd) kam mit den Bewohnern der Gartenstadt auf dem Roderichplatz ins Gespräch. | Foto: Bernd Wähner
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Auf einer Brachfläche zwischen Detlevstraße und Bahnaußenring soll ein neues Wohnquartier entstehen.

Damit das möglich ist, beschloss das Bezirksamt im Mai 2018 die Aufstellung eines Bebauungsplans, um damit Baurecht auf dieser Brachfläche zu schaffen. Ende vergangenen Jahres fand die für Bebauungsplanverfahren vorgeschriebene frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Dabei wurde deutlich, dass es von Anliegern Widerstand gegen das Vorhaben, so wie es bisher geplant ist, gibt.

In der Gartenstadt Hohenschönhausen gibt es etwa 120 Einfamilienhausgrundstücke. Von etwa 80 Bewohnern gab es Einsprüche gegen die Planungen. Vorgesehen ist, dass auf der Fläche zwischen 300 und 500 neue Wohnungen entstehen, gebaut von der städtischen Howoge, berichtet Martin Pätzold, der Vorsitzende der CDU Lichtenberg.

Er macht deutlich: „Wir sind nicht gegen eine Bebauung dieser Fläche.“ Aber problematisch sehe man die vorgesehene Baumasse. Diese widerspreche dem Charakter einer Gartenstadt. Außerdem gebe es bereits jetzt in Stoßzeiten ein hohes Verkehrsaufkommen. Wenn so viele neue Wohnungen entstehen, müsse das Verkehrsproblem gelöst werden. Deshalb schlagen die Christdemokraten vor, die Erschießung des Quartiers nicht über die Bennostraße durch die Gartenstadt zu führen, sondern über die Marzahner Straße die alte Eisenbahnstraße zu nutzen.

Um mit den Bewohnern der Gartenstadt ins Gespräch zu kommen, Anregungen und Ideen auszutauschen, luden Martin Pätzold und CDU-Abgeordnetenhausmitglied Danny Freymark zu einem Treffen auf den Roderichplatz und zum Spaziergang Richtung Baufläche an der Detlevstraße ein. Dabei konnte Pätzold berichten, dass inzwischen schon einiges im Vergleich zum ursprünglichen Bebauungsplanentwurf in Bewegung gekommen ist. Nicht nur, dass von zwei Etagen weniger auszugehen sei. Es sollen auch mehr Parkplätze geben, sodass sich die Parkplatzsituation für die Gartenstadtbewohner entspannter darstellt. Etwa 80 Anwohner, die sich zur Bürgerinitiative Gartenstadt Hohenschönhausen zusammenschlossen, kamen auf den Roderichplatz. Ihrer Meinung nach ist auch eine Bebauung mit achtgeschossigen Häusern immer noch zu viel. Laut Flächennutzungsplan ist die Gartenstadt ein ausgewiesenes Kleinsiedlungsgebiet. Sollten wirklich 300 bis 500 Wohnungen für bis zu 1000 Personen gebaut werden, würden weit mehr Menschen in diesem Gebiet leben, als es der Flächennutzungsplan zulässt. Die Bewohner der Gartenstadt kritisieren außerdem, dass es bisher keine praktikable Verkehrslösung gibt. Die Bennostraße ist eine Wohngebietsstraße und könne im derzeitigen Zustand keinesfalls den prognostizieren Autoverkehr zum neuen Quartier aufnehmen. Auch an den ÖPNV sei das Gebiet nicht ausreichend angeschlossen. Joachim Feierabend von der Bürgerinitiative weist außerdem darauf hin, dass die Baufläche durch die Bahn und angrenzendes Gewerbe lärmtechnisch stark kontaminiert ist. Bisher fehle auch ein Lärmschutzkonzept. Außerdem seien Fragen des Klima- und Naturschutzes noch nicht geklärt.

Trotz alle Vorbehalte lehnen die Anwohner eine Bebauung nicht ab. Allerdings fordern sie, dass die ungeklärten Probleme gelöst werden müssen und eine ortsübliche Bebauung stattfindet, „sonst sind die bisherigen Bewohner der Gartenstadt hier bald in der Minderheit“, sagt eine Anwohnerin. Martin Pätzold und Danny Freymark wollen sie sich weiter vermittelnd einschalten. Denn noch wird am B-Planentwurf weiter gearbeitet.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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