Nach der Schändung eingeweiht
Gedenkstein rasch in Ordnung gebracht
Mitte Mai schändeten bislang noch Unbekannte den Gedenkstein für die ehemalige Synagoge an der Konrad-Wolf-Straße 91, indem sie ihn mit grüner Farbe übergossen.
Das Bezirksamt ließ ihn wieder herrichten. So konnte er vor wenigen Tagen von Kantorin Esther Hirsch von der Synagogengemeinde Sukkat Schalom, dem Bischof der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein und von Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) wieder eingeweiht werden. Der Gedenkstein steht an der Stelle, an der sich in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts eine Synagoge befand. Sie wurde 1935 geweiht, bestand jedoch nur bis zum Novemberpogrom 1938.
„Der Stein erinnert daran, dass an diesem Ort Jüdinnen und Juden gebetet und gelebt haben. Diese Erinnerung wurde durch Schändungen bedroht“, sagte Bischof Christian Stäblein. „Jüdisches Leben ist Teil von uns, es ist ein Reichtum für dieses Land. Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns alle an.“
„Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit des gemeinsamen Gedenkens gibt und wir in Deutschland in kultureller und religiöser Vielfalt leben können“, erklärt Kantorin Esther Hirsch. Sie sprach im Anschluss das Gebet „El Male Rachamim“ im Gedenken an die Opfer der Schoah.
Der Gedenkstein mache ein Kapitel jüdischer Geschichte im Bezirk Lichtenberg sichtbar, so Bürgermeister Michael Grunst.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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