Engagiert für den Kiez: Förderverein Obersee und Orankesee mit neuer Spitze

Der neue Vorsitzende des Förderverein Obersee und Orankesee Björn Döring hat viel für den Alt-Hohenschönhausener Kiez vor.
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Generationswechsel an der Spitze einer Interessengemeinschaft: Der Förderverein Obersee und Orankesee, kurz FOO, hat einen neuen Vorsitzenden. Veranstaltungsmanager Björn Döring hat das Amt vom langjährigen Vereinschef Jörg Ritter übernommen. Am Engagement für den Park, seine Gewässer und den Kiez drumherum ändert sich aber nichts.

Ein wenig mehr Wohlwollen vom Wettergott wünscht sich Björn Döring für die 13. Auflage des Seenfestes am 1. September. Ansonsten sorgt sich der frisch gebackene Vorsitzende des Fördervereins Obersee und Orankesee nicht ums wohl aufwendigste FOO-Projekt. Jahr für Jahr strömen mehr Familien zur Sommersause mit Spiel, Spaß und Musik ins Strandbad am Orankesee. „Im vergangenen Jahr war richtig viel los“, erzählt Döring. „Und wenn’s nicht zweimal fürchterlich gegossen hätte, hätten wir einen Besucherrekord erzielt.“

Seit zwölf Jahren engagiert sich der Förderverein im Alt-Hohenschönhausener Kiez für Kultur, Natur, Nachhaltigkeit und Nachbarschaft. Einiges hat der Zusammenschluss schon erreicht und etabliert.

So ist für die meisten Leute aus der Gegend nicht nur das jährliche Seenfest ein Muss. Etliche beteiligen sich an Putzaktionen im Park, singen im OrankeChor, spielen Fußball, treiben Fitness im Verein. Der FOO informiert bei Rundgängen und auf seiner Internetseite über die Geschichte des Parks und seiner Gewässer. Vereinsmitglieder haben sich für die Seensanierung, den Hundeauslaufplatz und die ganzjährige Gastronomie der Orankesee-Terrassen eingesetzt. Ebenfalls auf ihr Konto geht die zur Bücherbox umgestaltete Telefonzelle im Rosengarten am Obersee, aus der sich Spaziergänger jederzeit Literatur zum Schmökern schnappen können.

Auf all diesen Erfolgen will sich Björn Döring nicht ausruhen, obwohl nach der Wahl im Spätherbst zunächst wenig passierte. „Da war erst einmal eine intensive, gemeinsame Themensammlung angesagt“, erzählt der Veranstaltungsmanager. „Wir wollen ja nicht, dass einer voranprescht und alle anderen hinterher müssen.“ Im Januar ging es auf Vereinsfahrt nach Templin, wo in kleineren Runden Ideen ausgetauscht und anschließend ausgefeilt wurden.

Eines der Ergebnisse: Weil sich im neuen Vorstand überwiegend Mütter und Väter engagieren, wird künftig ein Schwerpunkt auf den Themen Familie und Kinder liegen. Geplant seien Kinderfeste und Aktionen – etwa zum Kindertag am 1. Juni, berichtet Döring. Am Gründonnerstag sind Familien zum fröhlichen Ostereierrollen in den Park eingeladen. Außerdem will der Verein noch enger mit der sozialpädagogischen Einrichtung Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg in der Neustrelitzer Straße zusammenarbeiten.Weiterhin im Fokus bleibt selbstverständlich die Parkpflege. Der FOO kümmert sich unter anderem um ausreichende Müllbehälter, intakte Bänke, das Pflanzen von Frühlingsblumen und den Schutz der Skulptur „Elegie“ am Obersee, die immer wieder von Schmierereien befreit werden muss.

Der neue Vorstand wirft auch einen Blick über Parkgrenzen hinaus – auf die Konrad-Wolf-Straße beispielsweise. „Viele Leute aus der Gegend bedauern die Entwicklung der Straße“, sagt Döring. „Sie beklagen die Menge an Imbissbuden und dass es zu wenige schöne, besondere Geschäfte gibt.“ Perspektivisch will der Förderverein deshalb mit Geschäftsleuten, Vermietern, dem Bezirk, Anwohnern und allen Interessierten ins Gespräch kommen. „Es wäre schön, wenn wir gemeinsam eine Veränderung bewirken könnten, die der Straße und den Menschen im Kiez zugutekommt.“

Weihnachtsbeleuchtung wird gewünscht

Immer wieder tauche auf der Wunschliste eine Weihnachtsbeleuchtung in der Konrad-Wolf-Straße auf. Um diese, aber auch um andere Themen werde es in Gesprächsrunden gehen, die in Kürze starten und an die Reihe „Talk im Turm“ anknüpfen sollen. „Wir wollen die Reihe wiederbeleben und suchen noch einen Veranstaltungsort.“

Das neueste FOO-Projekt hat ein Team unter der Leitung der Historikerin Bärbel Ruben ausgetüftelt. Für das Hörspiel-Konzept „Geschichte(n) am Obersee und Orankesee - Hören, Sehen und Verstehen“ hat der Verein öffentliche Fördermittel beantragt. Geplant sind Hörstationen mit QR-Code an markanten Orten, wie dem Wasserturm, den Orankesee-Terrassen, der Elegie, dem Strandbad.

Vorstand und Mitglieder des Fördervereins haben also eine Menge vor. Wie ist das zu schaffen neben Beruf, Familie, Hobbys? „Jedenfalls nicht in ein paar Monaten“, räumt der Vereinschef ein, der Musiker ist und in diesem Jahr die Fête de la Musique in der Stadt koordiniert. „Wir werden das alles nach und nach angehen.“ Über mangelnden Rückenwind im Alt-Hohenschönhausener Kiez kann Döring sich nicht beklagen. Der Verein wächst und wächst, inzwischen zählt er 200 Mitglieder. Auch der ehemalige Vereinschef Jörg Ritter bleibt dem Vorstand erhalten – als Ehrenvorsitzender. Alle Infos über den Verein, die Angebote und Veranstaltungen auf www.obersee-orankesee.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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