Das alte Treptow wird 450 Jahre alt

Die Körnervilla wurde nach Plänen von Ludwig Hoffmann erbaut. Sie ist allerdings jetzt eine Ruine. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Die Körnervilla wurde nach Plänen von Ludwig Hoffmann erbaut. Sie ist allerdings jetzt eine Ruine.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Alt-Treptow. Dort, wo seit fast 200 Jahren das Restaurant „Zenner“ – früher Magistrats-Kaffeehaus – steht, war einst die Wiege Treptows. Das soll im kommenden Jahr gefeiert werden.

Am Spreeufer siedelten bereits im 7. Jahrhundert Menschen, vermutlich Slawen. Offiziell bekannt wurde der heutige Ortsteil 1568 durch eine Kämmereirechnung. Für das Recht zu Fischen hatten die Bewohner von Trebow damals 24 Groschen Wasserzins zu zahlen, für die Bienenwirtschaft weitere 32 Groschen. Absender der Rechnung war damals, vor 450 Jahren, der Rat der nahen Stadt Cölln.

„Damit 2018 zünftig gefeiert werden kann, brauchen wir viele Helfer aus den Ortsteilen Alt-Treptow, Baumschulenweg und Plänterwald. Die traditionellen Stadtfeste sollen dann unter dem Schwerpunkt des Treptow-Jubiläums stattfinden. Beginn der Feierlichkeiten könnte im Frühjahr mit einem offiziellen Auftakt durch den Bezirk sein. Dann könnte es ein Sommerfest rund um das Gasthaus ,Zenner’ geben. Vielleicht erfährt ja das Feuerwerk ,Treptow in Flammen’ zum Jubiläum eine Neuauflage“, sagt Klaus Mannewitz vom Bürgerkomitee Plänterwald.

Inzwischen gibt es eine temporäre Arbeitsgruppe unter Federführung des Bezirksamts, die gemeinsam mit lokalen Akteuren das Jubiläum vorbereiten wird. Bürgermeister Oliver Igel (SPD) hat die Schirmherrschaft übernommen, beteiligt sind auch die Fachbereiche Stadtentwicklung, Denkmalschutz, Umwelt und Natur sowie Kultur.

Vom alten Trebow blieb indes nur wenig der Nachwelt erhalten. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Neubau des Lokals „Zenner“ nach Plänen von Hermann Henselmann hochgezogen wurde, blieb nur wenig Zeit für archäologische Grabungen, beim Bau des Fundaments gingen historische Schichten im Boden unwiederbringlich verloren.

Ältestes Bauwerk an dieser Stelle ist die sogenannte Körnervilla direkt neben dem Heidekampgraben. Der Entwurf für das über 100 Jahre alte Gebäude stammt von Ludwig Hoffmann (Märchenbrunnen, Märkisches Museum, Altes Stadthaus). Es ist seit Jahren eine Ruine. „Vielleicht könnten Bezirk und Land am Rand des Jubiläums ihren Blick auch auf dieses Kleinod eines bekannten Architekten richten“, sagt Klaus Mannewitz.

Für eine Ausstellung zum 450. Jubiläum von Treptow werden noch alte Dokumente wie Fahrkarten, Eintrittskarten von der Gewerbeausstellung 1896, Fotos und historische Postkarten gesucht. RD

Meldung und Rückfragen bitte an Klaus Mannewitz: klausmannewitz@web.de oder unter  532 84 93.
Die Körnervilla wurde nach Plänen von Ludwig Hoffmann erbaut. Sie ist allerdings jetzt eine Ruine. | Foto: Ralf Drescher
Klaus Mannewitz sucht historische Dokumente und Fotos. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 242× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 60× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.