Otto-Nagel-Gymnasium: Unterricht mit Baulärm wohl bis mindestens 2020
Biesdorf. Der Anbau am Otto-Nagel-Gymnasium mit der neuen Aula wurde kürzlich eingeweiht. Trotz der Freude darüber fragen sich Eltern und Schüler, wie lange die Schule noch eine Baustelle sein wird.
Seit 2012 wird am Otto-Nagel-Gymnasium gehämmert und gebohrt. In dem Jahr hatte das Bauamt festgestellt, dass das Dach des Schulgebäudes saniert werden muss und die Turnhalle unter anderem wegen Problemen mit der Dachkonstruktion nicht mehr nutzbar ist. Schon damals litt das Gymnasium unter Platzmangel. Ein Ergänzungsbau und eine neue Sporthalle waren geplant. Das Bezirksamt nahm die Kosten dafür in seine Investitionsplanung 2015-19 auf.
Währenddessen begann die Sanierung des alten Schulgebäudes mit Mitteln aus dem Schul- und Sportstättensanierungsprogramm. Seitdem werden die Klassen neun bis zwölf im Melanchthon-Gymnasium in der Adele-Sandrock-Straße unterrichtet. Alle Schüler müssen zum Sportunterricht in die Sporthalle am Eugen-Roth-Weg fahren. Die Schüler der Klassen fünf bis sieben, die weiter im Schulgebäude in der Schulstraße unterrichtet werden, müssen erheblichen Baulärm ertragen.
In dem neuen Anbau befinden sich neben einer Aula, die im Schulalltag als Speisesaal dient, fünf Unterrichtsräume und ein Bibliotheks- und Ausstellungsraum. Der Anbau ist Voraussetzung dafür, dass die Sanierung des Hauptgebäudes fortgesetzt werden kann. Zudem erhält das Schulgebäude bis 2017 eine weitere Etage.
Doch dann verschwinden die Bauarbeiter noch lange nicht. Ergänzungsbau und Sporthalle sollen noch gebaut werden. Laut Investitionsplanung stehen die rund zehn Millionen Euro dafür aber erst 2019/20 zur Verfügung. „Wir sind ja froh, dass an unserer Schule endlich etwas geschieht. Aber die Belastungen für Schüler und Lehrer sind durch die Länge der Bauzeit sehr groß“, erklärte Elternsprecher Robert Stein bei der Eröffnungsfeier im Beisein von Bürgermeister und Schulstadtrat Stefan Komoß (SPD). Dieser erklärte, dass es kaum möglich sei, an der Finanzplanung noch einmal Veränderungen vorzunehmen.
Viele fragten sich, ob nicht doch eine schnellere Verfahrensweise möglich wäre. Beispielsweise könne man doch bei Sporthalle und Ergänzungsbau auf Typenbauten zurückgreifen, statt auf Architektenentwürfe, die zunächst europaweit ausgeschrieben werden müssten, hieß es Es müsse doch ein schnelleres Ende der Bauarbeiten möglich sein.
„Der Senat prüft gegenwärtig, Typenbauten für Sporthallen an einer Reihe von Schulstandtorten“, sagt Immobilienstadtrat Stefan Richter (SPD). Da das Gymnasium aber neben der Sporthalle auch einen Ergänzungsbau erhalten soll, sei die Investitionssumme so hoch, dass rechtlich nur eine europaweite Ausschreibung möglich ist. Nur wenn das bezirkliche Schulamt auf den Ergänzungsbau verzichte, könnte mit dem Bau der Sporthalle früher begonnen werden. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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