„Wir machen weiter“
Der Vogelgnadenhof und das Altenheim für Tiere ziehen an den Posseberg
Ende 2019 sah es noch so aus, als werden der Vogelgnadenhof und das Altenheim für Tiere in der Burgwallstraße 75 nach und nach aufgelöst. „Deshalb nahmen wir einige Wochen lang auch keine Geldspenden mehr an. Und auch Tiere werden seitdem nicht mehr aufgenommen“, sagt der Vereinsvorsitzende Dirk Bufé. Doch nun entschloss sich der Vereinsvorstand weiterzumachen. Geplant ist, dass das Altenheim für Tiere Am Posseberg neu aufgebaut wird und die Tiere dorthin umziehen.
„Unsere Vereinsmitglieder und viele Spender haben uns für das Vorhaben Am Posseberg zweckgebunden Geld bereitgestellt. Wir können nun nicht einfach ihren Willen ignorieren und alles auflösen“, erklärt Bufé. Noch Anfang Dezember hieß es auf der Internetseite des Vereins: „Aus persönlichen Gründen haben wir uns entschieden, unser Heim verantwortungsbewusst schrittweise aufzulösen.“ Auf Anfrage erklärt Dirk Bufé, dass das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem bisherigen Vereinsfinanzvorstand und Mitbetreiber des Altenheims irreparabel gestört sei. Er habe sich deshalb entschieden, die große Verantwortung für die Tiere nicht allein zu tragen, sondern das Tierheim aufzulösen.
Auf Initiative von Dirk Bufé ist der Verein und die Tierschutzeinrichtung auf einem privaten Grundstück gegründet worden. Erstmals berichtete die Berliner Woche 2006 über den Postboten, der sich ehrenamtlich um alte und kranke Tiere kümmert. Gemeinsam mit seinem Partner und weiteren Unterstützern begann er, sukzessive das Altenheim für Tiere aufzubauen.
Im Heim fanden im Laufe der Jahre Hunderte meist exotische Vögel ein Zuhause, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr bei ihren Besitzern leben konnten. Für sie wurden nach und nach Volieren aufgebaut. Schon bald wurden auch Katzen und Hunde aufgenommen, die dort ihren Lebensabend verbringen. Was die Tierfreunde um Bufé anfangs nicht ahnten: Alle Bauten für die Tiere wurden laut Baurecht illegal errichtet. Gemäß Baugesetz dürften sie in einem Wohngebiet gar nicht stehen. Gemeinsam mit dem Bezirksamt wurde entschieden, dass alles zunächst geduldet wird, aber ein neuer Standort gefunden werden muss. Diese Standortsuche gestaltete sich äußerst schwierig und lief einige Jahre lang.
Vor anderthalb Jahren war endlich ein geeigneter Ort gefunden worden, mit dem sich auch die Mitglieder des Vereins Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere anfreunden konnten. Das Bezirksamt bot dem Verein in Rücksprache mit dem Senat ein Flurstück Am Posseberg an. Noch vor einem Jahr schien alles auf dem richtigen Weg zu sein. Vorgesehen ist, dass der Verein mit dem Land Berlin einen Erbbaurechtsvertrag abschließt und das Tierheim am neuen Standort aufbaut.
Das solle nun auch passieren, sagt Dirk Bufé. Nach Sondierungsgesprächen sei die Entscheidung gefallen, im Interesse der Tiere weiterzumachen. Für die Finanzen übernimmt ein anderes Vorstandsmitglied die Verantwortung. „Unser Ziel ist es, noch 2020 auf dem Grundstück Am Posseberg voranzukommen“, so Bufé. Nach der Entscheidung weiterzumachen sind nun auch wieder Geld- und Futterspenden sowie Helfer für die Betreuung der Tiere willkommen.
Weitere Informationen dazu finden sich im Internet auf www.vogelgnadenhof.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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