Oase für Wildbienen: Neuköllner Gartenarbeitsschule gewinnt beim Bundeswettbewerb „Wir tun was für Bienen“

Barbara Igel ist Gärtnerin in der August-Heyn-Gartenarbeitsschule. Das Insektenhotel lädt Bienen zum Nisten ein. | Foto: Schilp
  • Barbara Igel ist Gärtnerin in der August-Heyn-Gartenarbeitsschule. Das Insektenhotel lädt Bienen zum Nisten ein.
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Britz. „Wir waren ganz perplex, als die Nachricht von unserem Sieg kam“, sagt Barbara Igel. Sie ist Gärtnerin in der August-Heyn-Gartenarbeitsschule. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern hat sie eine Oase für Wildbienen angelegt und das „Herbstsummen“ beim Bundeswettbewerb „Wir tun was für Bienen“ gewonnen.

Den ersten Preis, dotiert mit 400 Euro, ergatterten die Neuköllner in der Kategorie „Schul-, Kita- und Jugendclubgärten“. Das Gelände an der Fritz-Reuter-Allee 121 ist ein grünes Paradies, das Woche für Woche von vielen Neuköllner Grundschülern besucht wird. Aber dem Team der Gartenarbeitsschule lag es auch am Herzen, ein ganz besonderes Refugium für Wildbienen zu schaffen.

Also zäunten Gärtner und Praktikanten ein gut 100 Quadratmeter großes Stück Land ein, schichteten aus Steinen eine Trockenmauer auf und installierten Insektenhotels mit Stroh und Schilfrohr als Nisthilfen für die nützlichen Insekten.

Außerdem wurden Stauden und Gehölze gepflanzt, Wildblumen dürfen wuchern, und Holzstapel dienen als Unterschlupf für die richtig dicken Brummer, die Holzbienen. Inzwischen lockt auch eine Kräuterspirale die Insekten an, ein kleiner Teich wird noch folgen.

Hilfe tut Not: Von den rund 560 deutschen Wildbienen-Arten, zu denen auch die Hummeln gehören, stehen fast die Hälfte auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Und ohne Hummeln ginge es den Menschen schlecht. Zwar produzieren sie keinen Honig, aber wenn sie nicht Pollen von einer Pflanze zur anderen tragen würden, fiele zum Beispiel die Birnenernte um 90 Prozent schlechter aus. Freilandmöhren gäbe es fast gar keine mehr.

Übrigens kommen auch Betreiber von Gewächshäusern nicht ohne eine Befruchtung aus: Manchmal übernehmen das die Menschen selbst, mit Hilfe von elektrischen Zahnbürsten. „Oder sie lassen einfach einen Hummelschwarm frei“, erklärt Barbara Igel.

Sie rät auch jedem Hobbygärtner dazu, Ecken im Garten verwildern zu lassen, Nisthilfen zu schaffen und zum Beispiel zwischen den Erdbeeren Klee und Löwenzahn stehen zu lassen. „Auch Vogelmiere ist ein super Pollenlieferant und lockt die Wildbienen an.“

Für die immens wichtige Rolle der Insekten hat sie ein ganz konkretes Beispiel aus dem vergangenen Jahr: Die Aprikosenernte war mies, denn zur Blütezeit Mitte März herrschten nur knapp zehn Grad, und dann sind die kältempfindlichen Bienen noch nicht unterwegs. Das war in diesem Frühjahr erfreulicherweise anders – Barbara Igel rechnet fest mit süßen Genüssen. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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