Erinnerungsort für Gründervater
Senat widmet zum 165. Geburtstag Adolf Wermuths Grab als Ehrengrabstätte
Er gilt als Gründervater von Groß-Berlin: Adolf Wermuth (1855-1927). Seinem Verhandlungsgeschick ist es maßgeblich zu verdanken, dass divergierende Interessen unter einen Hut gebracht und am 27. April 1920 das „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“ vom Preußischen Landtag verabschiedet werden konnte.
Adolf Wermuth war von 1912 bis 1920 Berliner Oberbürgermeister. Seinerzeit stand noch das Schloss Buch. Das diente damaligen Oberbürgermeistern Berlins als Sommersitz. Dort fühlte sich Wermuth offenbar sehr wohl. Und so wundert es nicht, dass er und seine Frau auf dem Friedhof an der Bucher Schlosskirche beigesetzt wurden.
Viele Jahre befand sich an seinem Grabstein allerdings nur eine Rasenfläche. Diese wurde zwar von der evangelischen Gemeinde Buch gepflegt, aber so richtig entsprach dieses Grab nicht der Bedeutung Wermuths. Im vergangenen Jahr stellte die Gemeinde mit Blick auf das 100. Jubiläum von Groß-Berlin beim Senat den Antrag, dass diese Grabstelle als Berliner Ehrengrabstätte gewidmet wird. Auf seiner letzten Sitzung im März stimmte der Senat diesem Ansinnen zu.
Der Berlin-Brandenburger Verein zur Förderung der Friedhofskultur (BVFF) und die Gemeinde beauftragten bereits zuvor den Steinmetzmeister Stefan Herrmann und die Firma „Pankower Friedhofsgärtner“, die Grabstelle in einen angemessenen Gedenkort umzugestalten. Das geschah inzwischen. Die Grabstätte ist mit Steinen eingefasst und die Fläche bepflanzt. So ist die Grabstätte auf dem Friedhof an der Schlosskirche pünktlich zum 165. Geburtstag Adolf Wermuths und zum Jubiläum „100 Jahre Groß-Berlin“ endlich in einen würdigen Zustand versetzt worden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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