Das erste Stück kam vom Opa
Martin Asmalsky hat ein Faible für Reklame-Aschenbecher

Martin Asmalsky zeigt an der Wand im Flur den ersten Aschenbecher, den er von seinem Großvater vererbt bekam. | Foto: Bernd Wähner
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  • Martin Asmalsky zeigt an der Wand im Flur den ersten Aschenbecher, den er von seinem Großvater vererbt bekam.
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Er raucht zwar selbst seit vielen Jahren nicht mehr, doch die Sammelleidenschaft ist geblieben. Martin Asmalsky nennt rund 200 Reklame-Aschenbecher sein Eigen.

Ein Teil davon hängt als Wanddekoration im Flur der Bucher Wohnung. So bekommt man gleich einen Eindruck davon, in welch unterschiedlichen Formen und mit welch unterschiedlichen Reklamen die Aschenbecher hergestellt wurden. Die anderen Sammlerstücke lagern in Weinkisten. „Das sind heute echte Raritäten“, weiß Martin Asmalsky. „Solche Aschenbecher zu Werbezwecken werden ja heute gar nicht mehr hergestellt.“ Die Einstellung zum Rauchen hat sich mit Blick auf die Gesundheit verändert und niemand wird wohl heute noch mit Raucherutensilien für sich werben.

Werbung für Kohlenhandlung Brumm
aus der Wollankstraße

Das war in den 1960er-Jahren noch ganz anders. „Da gab es sogar noch Tabakgeschäfte, in denen man genüsslich Zigarren rauchen konnte. Ich begleitete meinen Opa hin und wieder in solch ein Tabakgeschäft“, erinnert sich der Sammler. Als der Opa verstarb, erbte er von ihm einen Reklame-Aschenbecher der Firma Standard. „1970 bezog ich meine erste eigene Wohnung am Hackeschen Markt. Im Nachbarhaus fand eine Haushaltsauflösung statt“, so der 72-jährige. „Da konnte ich drei weitere Reklameaschenbecher abstauben, unter anderem mit einer Werbung der Kohlenhandlung Willy Brumm aus der Wollankstraße 70.“

Damit war die Sammelleidenschaft des Pankowers entfacht. Von 1970 bis 1984 arbeitete Martin Asmalsky im damaligen Jugendclub „Walter Husemann“, der sich an der Breiten Straße befand, vor etlichen Jahren aber abgerissen wurde. „Ich fragte einfach unsere jungen Gäste, ob ihr Großvater oder Vater vielleicht irgendwo einen Reklameaschenbecher stehen haben, den sie mir überlassen könnten“, erinnert er sich. „Meine ungewöhnliche Sammelleidenschaft sprach sich herum und so wuchs meine Sammlung immer weiter.“

Von Abführmittel bis Steinkohle

Der überwiegende Teil der Aschenbecher besteht aus Keramik oder aus Glas. Die Sammlung umfasst auch Stücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Geworben wird für alles mögliche: für Bier und Liköre, für Steinkohle, Glühlampen und Abführmittel und natürlich für Zigarren und Zigaretten. Und als Pankower hat Martin Asmalsky natürlich auch Reklameaschenbecher von der Zigarettenmarke „Kurmark“, die von der Pankower Firma Garbáty hergestellt wurde. Sogar eine Schachtel der Garbáty-Zigarettensorte „Königin von Saba“ zeigt er stolz vor.

Weil keine Reklameaschenbecher mehr hergestellt werden, wächst Asmalskys Sammlung kaum weiter. „Nur wenn Bekannte mal durch Zufall etwas entdecken, kommt noch ein Aschenbecher hinzu“, berichtet der Sammler. Und mit Blick auf sein Alter ist er darüber auch nicht traurig. Im Gegenteil: „Wenn sich ein echter Sammler finden würde, der seine Sammlung mit meinen Stücken erweitern möchte, würde ich sie vielleicht an ihn abgeben“, sagt er und fügt hinzu, „aber nicht an einen Händler“.

Freunde und Bekannte staunen immer wieder über die Sammelleidenschaft von Martin Asmalsky. Seine Frau sieht die Sache allerdings nüchterner. „Sie erinnert mich immer daran, dass das meine Sammlung ist und dass die Aschenbecher regelmäßig entstaubt werden müssen“, sagt der Sammler lächelnd. Doch daran hat er sich über die Jahrzehnte längst gewöhnt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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