Peter Pan im Nimmerland: Kinder der Askanier-Grundschule studieren Kinderoper ein

26 Grundschüler spielen „Abenteuer Oper“. Hier sind sie gerade bei einer Probe des beliebten Piratenliedes. | Foto: Aurelio Schrey
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Spandau. Kinder der Askanier-Grundschule studierten beim „Abenteuer Oper“ Szenen von „Peter Pan“ ein. Jetzt standen sie damit auf der Bühne.

Das Vorhaben war ehrgeizig. In nur einer Woche studierten 26 Viertklässler der Askanier-Grundschule eine Miniaturoper ein. In der Komischen Oper Berlin standen sie dann am 20. Februar das erste Mal auf einer großen Opernbühne und spielten Szenen aus der Kinderoper „Peter Pan“.

Eigentlich wollten die Kinder lieber das Gespenst von Canterville spielen. Schließlich saßen sie ein Jahr zuvor begeistert im Publikum, als ihre Klassenkameraden Szenen dieser Kinderoper auf die Schulbühne brachten. Aber: 2017 sollte es Peter Pan sein, die Geschichte von dem Jungen, der fliegen kann und nicht erwachsen werden will und auf der Insel Nimmerland viele Abenteuer überstehen muss. Also wurde geprobt, geprobt, geprobt. Die erste Szene entstand. Dann Gruppentausch und schließlich die zweite und letzte Szene. Mittendrin stieg die Begeisterung. Vor allem das „Piratenlied“ hatte es den Kindern angetan. Und: Es gab keinen vorgeschriebenen Text. Und so führten die improvisierten Dialoge zu vielen lustigen Momenten.

Ist es denn wirklich schlimm, erwachsen zu werden?

Bei den Proben in der Askanier-Grundschule an der Borkzeile 34 waren auch fünf Spandauer Senioren dabei. Denn das Projekt „Abenteuer Oper“, das das städtische Wohnungsunternehmen Gewobag seit 2009 gemeinsam mit der Komischen Oper Berlin realisiert, ist generationenübergreifend. Jedes Jahr werden Senioren zu den Proben und zur Aufführung eingeladen. Anne-Katrin Ostrop, musiktheaterpädagogische Leiterin an der Komischen Oper Berlin, nutzte den Stoff von „Peter Pan“, um mit den Senioren und den Kindern ins Gespräch zu kommen: Ist es denn wirklich so schlimm, erwachsen zu werden? Ist Peter Pan glücklich, weil er nicht erwachsen werden muss?

Doch nicht nur die Youngster und Senioren erlebten viel Neues beim Workshop. Auch Klassenlehrerin Vanessa Alvino war sehr angetan. „Kinder, die sonst sehr still sind, gehen hier aus sich heraus. Für manche ist es ja allein mühselig, laut und deutlich zu sprechen. Bei den Proben ging es auf einmal, das war großartig.“

Im Rahmen des Förderprojekts „Abenteuer Oper“ gab es seit Januar 2017 insgesamt drei Opern-Workshop-Reihen und zwar in der Kreuzberger Otto-Wels-Grundschule sowie in Spandau. „Bei dem Projekt sollen Grundschüler die Gelegenheit bekommen, das Genre Oper durch eigenes Spiel kennenzulernen und erleben, das ‚Hochkultur‘ durchaus etwas mit ihrem eigenen Leben zu tun hat“, so Gewobag-Sprecherin Garbiele Mittag. Die Senioren wiederum entdecken die Oper auf neue Weise und kommen mit Kindern spielerisch in Kontakt. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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