Knickeier, das sind Eier mit Dellen
Hundertjährige erzählen von ihrem Leben Berlin

"Ich ging mit der Milchkanne zum Laden, und da kamen die ‚Knickeier’ rein: ganz billig und frisch". Klara S., Jahrgang 1912, erinnert sich. | Foto: Marion Schütt, Synopsisfilm
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  • "Ich ging mit der Milchkanne zum Laden, und da kamen die ‚Knickeier’ rein: ganz billig und frisch". Klara S., Jahrgang 1912, erinnert sich.
  • Foto: Marion Schütt, Synopsisfilm
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Das Jubiläum 100 Jahre Groß-Berlin wirft seine Schatten voraus. Im Rahmen einer Lesetour kommen die Schauspielerinnen Finja Wrocklage und Hanna Schygulla nach Friedenau.

Finja Wrocklage am 30. August 18 Uhr und Hanna Schygulla am 20. September 18 Uhr lesen im Theater Morgenstern im ehemaligen Rathaus Friedenau, Rheinstraße 1, aus „100 Jahre in Berlin – Generation Kaiserzeit erzählt“.

Es kommen ganz besondere Zeitzeugen zu Wort; Hundertjährige, die noch in der Kaiserzeit, zwischen 1911 und 1916, geboren wurden. Sie erzählen von kleinen und großen Erlebnissen und Ereignissen, wie sie in keinem Geschichtsbuch stehen. Fünf Hochaltrige aus Tempelhof-Schöneberg werden an den beiden Abenden multimedial vorgestellt. Sie rufen eine längst vergangene Epoche in Erinnerung: das Ende des Ersten Weltkriegs, als überall in Berlin die Glocken läuteten und wildfremde Menschen sich auf der Straße umarmten. Sie erzählen von Besuchen im verruchten Transvestitenlokal „Eldorado“ in der Weimarer Republik, von den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, vom Überleben im Zweiten Weltkrieg und vom Wiederaufbau in den beiden deutschen Staaten.

„Eier kaufte ich als Bruch bei den ‚Eierjuden’ in der Mühlenstraße (heute Dominicusstraße). Ich ging mit der Milchkanne zum Laden, und da kamen die ‚Knickeier’ rein: ganz billig und frisch. Knickeier, das sind Eier, die schon’n Riss oder Dellen hatten. Der Laden der ‚Eierjuden’ lag nicht weit von unserer Wohnung entfernt, gleich am Bahnhof Schöneberg“, erzählt Klara S. Sie wurde 1912 in Schöneberg, damals noch eine selbstständige Stadt, geboren.

Im Anschluss an beide multimedialen Lesungen findet ein Publikumsgespräch statt. Der Eintritt ist frei. Die Lesetour, ein Projekt des Theaters Morgenstern, entstand in Zusammenarbeit mit dem Verlag Berlin Brandenburg und wurde vom Kulturamt des Bezirks gefördert.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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