Fast ist nicht ganz
Die Teileinziehung der Lauterstraße war eigentlich schon amtlich, dann kam Widerspruch

Die Einziehung dieses Abschnitts der Lauterstraße ist offensichtlich schwierig. | Foto: KEN
  • Die Einziehung dieses Abschnitts der Lauterstraße ist offensichtlich schwierig.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Hatten nicht alle geglaubt, mit der Veröffentlichung im Amtsblatt am 29. November sei die Teileinziehung der Lauterstraße in den Breslauer Platz so gut wie unter Dach und Fach? Weit gefehlt: Das Bezirksamt hat danach festgestellt, dass eine Einziehung der Straße nicht ohne Weiteres möglich ist.

Der Verordnete Oliver Fey von der SPD wunderte und ärgerte sich jedenfalls über die Antworten, die ihm Verkehrs- und Ordnungsstadträtin Christiane Heiß (Grüne) auf seine mündliche Anfrage in der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung gegeben hat. Fey: „Die BVV will kein Zurück auf Null.“

Seit zehn Jahren laufen die Bemühungen der Bürgerinitiative Breslauer Platz und der BVV, den Platz samt Straße vom Verkehr freizubekommen. Laut „rechtlicher Auswertung“ des Bezirksamts ist es nicht möglich – wie ursprünglich besprochen, von der BVV beschlossen und mit der BI abgestimmt –, den betreffenden Teilabschnitt der Lauterstraße dem Platz einzuverleiben, indem ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge zwischen 10 und 6 Uhr verhängt wird, Ver- und Entsorger sowie Lieferverkehr in der Zeit von 6 bis 10 Uhr zugelassen werden und es keinerlei Beschränkungen für Radfahrer gibt.

Nach Angaben von Stadträtin Christiane Heiß soll nach der Veröffentlichung im Amtsblatt ein Schreiben eingegangen sein. Ohne den Verfasser näher zu bezeichnen, sagte Heiß, er rüge, dass kein Verkehrsgutachten vorliege, dass ein „entfallendes Verkehrsinteresse“ in der Lauterstraße belege."

Aus Furcht vor Klagen dringt Stadträtin Heiß darauf, im Sinne der Rechtssicherheit auf die Durchfahrtmöglichkeit für Radfahrer zu verzichten, gleichzeitig mit dem Lieferverkehr auch den Anliegerverkehr zuzulassen, das Zeitfenster zu vergrößern und ein erneutes Beteiligungsverfahren für Eigentümer, Anlieger und die sogenannten Träger öffentlicher Belange in Gang zu setzen. Christiane Heiß hat das Versprechen abgegeben, die Angelegenheit noch im ersten Halbjahr 2020 abzuhaken.

In der Bürgerinitiative bleibt man gelassen. „Wenn ein aktuelles Verkehrsgutachten erstellt und eine Verkehrszählung stattfinden soll, bitteschön“, sagt ein BI-Sprecher. Auch die Ausweitung der Zeiten für Ver- und Entsorger, Liefer- und Anliegerverkehr ist für die BI kein Problem.

Hinsichtlich des Radverkehrs aber sagt der Sprecher, die Bürgerinitiative habe von Anfang an den Vorschlag gemacht, dass keine Radfahrer auf dem Platz (mit eingezogener Lauterstraße) verkehren sollen. „Sie haben auf dem Platz nichts zu suchen.“ Die Grünen, die immer und überall dem Radverkehr den Vorrang geben wollten, müssten sich jetzt bewegen. Der politische Wille der Bezirksverordnetenversammlung sei entscheidend und habe Vorrang.: „Wir wollen eine Fußgängerzone“, so der Sprecher.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 76× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 878× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 559× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.056× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.945× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.