Schöner Wohnen für Kapuzineräffchen & Co.
Tierpark hat 2000 Quadratmeter im Affenhaus umgestaltet
Die Bauarbeiten am Alfred-Brehm-Haus, das noch in diesem Jahr als Regenwaldhaus wiedereröffnen soll, laufen auf Hochtouren. Hinter ein anderes Projekt konnte der Tierpark jetzt schon ein Häkchen setzen. Das umgestaltete Affenhaus bietet Besuchern ganz neue Einblicke in die Welt seiner tierischen Bewohner – und diesen vermutlich ein neues Lebensgefühl.
Ein Brüllaffe nutzt seinen langen Greifschwanz, um sich durchs dichte Geäst zu hangeln. Inmitten einer Gebirgslandschaft betreiben zwei Dscheladas – Vertreter einer sehr seltenen Pavianart – gegenseitige Körperpflege, aus einem Felsvorsprung plätschert ein Wasserfall. Diese und andere Beobachtungen erlaubt jetzt das umgestaltete Affendomizil in der Friedrichsfelder Parkanlage. Nach fast einem Jahr Bauzeit konnte der Tierpark das aufwendige Modernisierungsprojekt noch im Januar abschließen.
Kapuzineräffchen, Dscheladas & Co. tummeln sich nun in einer Felsenlandschaft samt Kletterbäumen und einer Pflanzenwelt, die an ihren jeweils natürlichen Lebensraum erinnert. Besonderes Highlight ist der mehrere Meter hohe Wasserfall auf der Außenanlage der aus Südamerika stammenden Arten.
Näher am natürlichen Lebensraum
Die neuen und zusätzlichen Kletterelemente haben nicht nur mehr Bewegungsraum für die Primaten geschaffen. Kunstfelsen und der Natur nachempfundene Wandoberflächen ließen auch Fliesen, Gitter und Klinkermauern verschwinden. „Die wenigen Sitzbretter haben wir innen wie außen gegen unzählige Baumstämme, Äste und Taue ausgetauscht“, so Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „So können besonders unsere kletteraffinen Affenarten die gesamte Höhe ihrer Anlagen nutzen. Außerdem soll die naturnahe Gestaltung unseren Besuchern ein Gefühl für den Lebensraum und die angepasste Lebensweise unserer Tiere vermitteln.“ Ebenfalls neu, zum Teil sogar überdacht, sind Besucherplattformen. Von dort aus haben Tierfreunde die Affen nun besonders gut im Blick.
Das aufwendige Modernisierungsprojekt kostete rund 620 000 Euro, die aus unterschiedlichen Töpfen zusammenkamen. In die Anlagen der südamerikanischen Arten sind Landesmittel der Senatsverwaltung für Finanzen geflossen. „Dieses Vorhaben steht exemplarisch für unsere nachhaltige Förderpolitik“, sagt Margaretha Sudhof, Staatsekretärin in der Finanzverwaltung. „Langfristige Finanzierungen werden ergänzt durch Zuschüsse aus Förderprogrammen wie – in diesem Fall – dem Mauerfonds des Bundes. So erhöhen wir die Planungssicherheit für die Vorhaben und bewältigen gleichzeitig die hohe Anzahl notwendiger Modernisierungsmaßnahmen.“
Dringend notwendige Erneuerung
Auch die Gemeinschaft der Förderer von Tierpark und Zoo Berlin – der Verein Freunde Hauptstadtzoos – hat wieder emsig gesammelt und damit die Aufwertung der Dschelada-Anlage ermöglicht. „Ich bin froh, dass wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten konnten, die Haltung der Dscheladas im Tierpark deutlich zu verbessern“, sagt der Vereinsvorsitzende Thomas Ziolko. „Wer sich daran erinnert, wie das Affenhaus im Tierpark noch vor einigen Jahren aussah, wird zugeben, wie dringend die Erneuerung der Anlagen war und wie gut sie gelungen ist.“ Den dritten Teil der Gesamtsumme finanzierte der Tierpark aus Eigenmitteln. Insgesamt sind knapp 2000 Quadratmeter Fläche umgestaltet worden.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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