Stiftung Preußischer Kulturbesitz eröffnet Magazin
Speichermagazin Friedrichshagen ist die offizielle Bezeichnung des neuen Depotstandorts, der gemeinsam von der Deutschen Staatsbibliothek, dem Iberoamerikanischen Institut und der Bildagentur bpk genutzt wird.
Seit dem Jahr 2007 war der 126 Meter lange Gebäudekomplex auf dem Areal des früheren Amts für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung der DDR errichtet worden. In den kommenden Monaten werden die Magazine und Kühlräume nach und nach mit Inhalt gefüllt. So kommen 3,5 Millionen Bände aus beiden Häusern der Staatsbibliothek sowie weitere 300 000 Bände aus dem Bestand des Iberoamerikanischen Instituts nach Friedrichshagen. Bis zu sechs Millionen Bücher haben Platz. Dazu Zeitungen und Zeitschriften. Die Bildagentur bpk lagert künftig zwölf Millionen Negative und Originalabzüge wertvoller zeitgenössischer Fotografien ein. Die Fotos werden in speziellen Räumen bei zehn Grad aufbewahrt, in den Büchermagazinen herrschen 18 Grad Celsius bei 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit und UV-freiem Licht. Das sind beste Aufbewahrungsmöglichkeiten. Eigentlich sollte der 95 Millionen Euro teure Bau bereits vor zwei Jahren fertig sein, eine Klage eines Bauunternehmens sowie Pfusch am Bau führten zu der Verzögerung.
Bis zum Sommer 2015 sollen die Bestände der Staatsbibliothek, die nicht ständig in den Häusern Unter den Linden und am Potsdamer Platz benötigt werden, in Friedrichshagen eingelagert sein. Wenn die Bücher dann von Nutzern bestellt werden, kommen sie über einen Buchpaternoster zum Versand und von dort mehrmals am Tag mit Lkws zum Leser in die Innenstadt. Vor Ort in Friedrichshagen können die Bücher nicht ausgeliehen werden.
Zum Gebäude gehören auch Restaurierungswerkstätten für Bücher und Fotos, die von allen drei Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können. Das Grundstück bietet schon jetzt die Möglichkeit für Erweiterungsbauten. In einem zweiten und dritten Bauabschnitt - die Fertigstellung ist für 2036 und 2060 geplant - kann die Lagerkapazität auf zwölf Millionen Bücher ausgebaut werden.
Bei einem Tag der offenen Tür besichtigten Ende Juni mehrere Tausend Besucher das Büchermagazin. Künftig können die klimatisierten Lagerräume nicht mehr von Besuchern betreten werden. Es gibt aber Überlegungen, im Rahmen von Tagen der Architektur auch später noch Besuchern einen Blick hinter die Kulissen des Bücherspeichers zu gewähren.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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