Im April 1990 zog die Arbeiterwohlfahrt an den Müggelseedamm
Jetzt haben hier der AWO-Kreisverband Treptow-Köpenick für 165 Mitglieder, eine Freizeitstätte, eine Kleiderkammer sowie eine Wohngruppe für sechs geistig Behinderte Platz. Für die Wohngruppe stehen drei Betreuer zur Verfügung. Tagsüber arbeiten die Bewohner in Behindertenwerkstätten. In der Freizeit unternehmen sie Ausflüge rund um den Müggelsee oder in den Tierpark. "Das Essen kommt nicht von außerhalb, wir kochen gemeinsam, jeder ist mal mit der Speisekarte dran", erzählt Sascha Pahlke, einer der Betreuer.
Im unteren Geschoss können sich sozial Schwache und Flüchtlinge mit kostenloser Kleidung aus der Kleiderkammer versorgen. Mittwochs von 10 bis 13 Uhr öffnet die Bücherstube ihre Ausleihe. Jeweils dienstags gibt es ab 11.30 Uhr einen gemeinsamen Mittagstisch. Es wird um Voranmeldung im AWO-Kreisbüro unter 6451945 gebeten.
Gern würde die Arbeiter-Wohlfahrt 25 Jahre nach ihrer Wiedergründung im Osten Berlins ihre Angebote noch ausweiten. "Wir könnten zum Beispiel eine Kindertagesstätte betreiben, es gibt dafür Bedarf im Bezirk, wir suchen bereits nach einem geeigneten Standort", sagt Ralf Thies, Kreisvorsitzender und Bezirksverordneter der SPD. Die AWO ist mit der Partei seit ihrer Gründung im Jahre 1919 eng verbunden. Marie Juchacz, SPD-Reichstagsabgeordnete und AWO-Begründerin, hatte bis zur Flucht vor den Nazischergen 1933 im Köpenicker Märchenviertel gewohnt. Zu den Bundesvorsitzenden gehörte auch der spätere Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz.
In der Wohngruppe für geistig Behinderte wird ab Mai übrigens ein Platz frei, dafür wird ein neuer Bewohner gesucht. Er oder sie sollte nach Aussage der Betreuer 40 bis 60 Jahre alt sein und möglichst keine größeren körperlichen Einschränkungen haben. Weitere Informationen über die Wohngruppe unter 64 09 35 80.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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