Geldeintreiben zentralisiert: Bezirkskasse kümmert sich um säumige Zahler

Friedrichshain-Kreuzberg. Vor rund drei Jahren beliefen sich die ausstehenden Forderungen an den Bezirk auf mindestens sechs Millionen Euro.

Diese Summe konnte inzwischen reduziert und etwa im vergangenen Jahr rund eine Million eingetrieben werden. Aber das schnelle Begleichen fälliger Rechnungen soll künftig noch effektiver ablaufen.

Ab 1. Januar 2017 gibt es dafür eine eigene Organisationseinheit, die bei der Bezirkskasse angesiedelt ist. Dafür wird eine zusätzliche Stelle geschaffen.

Dort landen die befristeten und nicht beglichenen Forderungen aus allen Abteilungen, ebenso unbefristete bisher nicht geleistete Zahlungen seit Januar 2011 und ab einem Wert von 500 Euro. Das Zentralisieren bei der Bezirkskasse sei sinnvoll, weil dort im Normalfall die zahlungsrelevanten Angaben bekannt seien, lautet eine Begründung. Außerdem könnten so auch Schuldner mit mehreren offenen Forderungen ermittelt werden. Und schließlich sei an dieser Stelle das fachliche Know-how vorhanden.

Abheften und vergessen

Was wie Binsenweisheiten klingt, war in Friedrichshain-Kreuzberg ein langer Weg. Denn über viele Jahre wurde das Nachhaken bei ausstehenden Geldbeträgen nicht nur lax, sondern auch dezentral und unkoordiniert gehandhabt. Ganz gleich, ob es sich um Gebühren für nicht rechtzeitig zurückgegebene Bücher oder das Erstatten von Unterhaltsvorschuss bei säumigen Vätern handelte.

Manche Ämter würden Rechnungen und Mahnungen noch immer analog in Ordner abheften, wo sie oft erst nach Monaten weiter bearbeitet oder schlicht vergessen werden, wunderte sich Finanzstadträtin Jana Borkamp (Bündnis 90/Grüne) nach ihrem Amtsantritt 2013.

Borkamp sorgte zunächst für eine Bestandsaufnahme der ausstehenden Zahlungen sowie eine vor allem digitale Organisation und das kontinuierliche Nachhaken bei fehlenden Eingängen. Diese Aufgabe an einer Stelle zu konzentrieren, bedeutet jetzt einen weiteren Sprung.

In einigen Fällen kommt er allerdings zu spät. Denn manche Forderungen, die schon Jahre zurückliegen, sind inzwischen verjährt, oder die Adressaten lassen sich nicht mehr ermitteln. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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