Eine umgestürzte Linde führte fast zur Katastrophe
Die Linde zerdrückte das Auto und zerstörte es vollständig. Mehr als eine Stunde brauchten Rettungskräfte, um die eingeklemmten Frauen zu befreien. Die wurden wie durch ein Wunder nur leicht verletzt, kamen aber zur Beobachtung ins Krankenhaus. Hätte der Aufprall wenige Zentimeter anders stattgefunden, wäre es wahrscheinlich zu einer tödlichen Katastrophe gekommen.Aber wie kann es passieren, dass ein Straßenbaum einfach umkippt? Die Unglückslinde habe seit 2009 unter Beobachtung gestanden, sagt Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne). Zuletzt sei sie im Sommer 2012 kontrolliert worden. Da seien jedenfalls äußerlich keine Schäden erkennbar gewesen. Die gab es aber im Innern, wie jetzt festgestellt wurde. Die 1915 gepflanzte Linde war völlig morsch, wahrscheinlich durch Pilzbefall. Die Ursache dafür waren möglicherweise Bauarbeiten vor einigen Jahren an der Großbeerenstraße. Dabei könnten Wurzeln zerstört und die Grube nicht sachgemäß wieder zuschüttet worden sein.
Als Konsequenz sollen künftig vor allem ältere Bäume mit einem Sonografen untersucht werden. Und grundsätzlich stelle sich die Frage, ob an vielen Stellen ein Fällen und Nachpflanzen junger Bäume nicht der bessere Weg wäre, als den Bestand immer zu verteidigen, meinte der Stadtrat. Gerade in Friedrichshain-Kreuzberg treten immer wieder Baumschützer auf den Plan, die jedes Gewächs erhalten wollen und denen es nicht immer leicht zu erklären ist, warum das manchmal nicht mehr geht.
Schon in der Vergangenheit gab es im Bezirk Probleme mit Bäumen, deren Standfestigkeit auch sichtbar nicht mehr gesichert ist. Etwa 2010 im Volkspark Friedrichshain, weshalb der Weg am Bunkerberg gesperrt werden musste. Und 2011 stürzte ganz in der Nähe des jetzigen Unglücksorts in der Möckernstraße bereits ein Baum auf ein Taxi. Auch dessen Fahrer kam mit dem Schrecken davon.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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