Mangelhafte Auslastung sorgt für negative Kostenrechnung
Denn nach der sogenannten Kosten- und Leistungsrechung (KLR) gilt die Größe der Schule geteilt durch die dortigen Schüler als Maßstab. Sind dort aber zu wenig Kinder entsteht ein Missverhältnis, das sich inzwischen auf rund eine Million Euro summiert hat. Gibt es keine Trendwende, besteht die Gefahr, dass eine Schule geschlossen werden muss. Die größten Sorgenkinder sind dabei vor allem einige Sekundarschulen. Zum Beispiel die in der Skalitzer Straße oder im Graefekiez. "Wir müssen feststellen, dass sie weitaus weniger angenommen werden, als wir es erhofft oder gewünscht haben", sagt Schulstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD).
Die Gründe dafür seien vielfältig und wohl auch nicht kurzfristig zu lösen, meint der Stadtrat. In der Skalitzer Straße könnte eine Rolle spielen, dass Schüler dort nicht, wie von Eltern und dem Bezirk schon vor Jahren gefordert, bis zum Abitur unterrichtet werden können. Der Senat lehnte das ab und verwies auf das benachbarte Oberstufenzentrum Handel, wo diese Möglichkeit bestehe.
Vorurteile abbauen
Entscheidender ist für Beckers allerdings, "dass es bei vielen Eltern immer noch Barrieren gibt, weil sie meinen es hätte sich dort auch nach der Umwandlung in eine Sekundarschule nichts verändert." Diese Vorurteile könnten aber nur abgebaut werden, wenn die Sekundarschulen sehr früh für ihr Angebot werben, etwa in dem sie Kontakt zu den Grundschulen in ihrem Einzugsbereich aufbauen.
Von Schließungen will der Stadtrat nichts wissen. Vielmehr sollen einige Schulen gezielt gefördert werden. Darüber gebe es Gespräche mit dem Senat. "Wir brauchen alle Standorte, schon weil wir zunehmende Bevölkerungs- und damit auch Kinderzahlen haben."
Das gilt bereits aktuell. Nur ist es derzeit so, dass Schüler aus Friedrichshain-Kreuzberg in der Größenordnung mindestens einer Schule auf Angebote in anderen Bezirken ausweichen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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